Essen: SEK stürmt falsche Wohnung - Student erhält Amazon-Gutschein als Entschuldiugng
Autor: Redaktion
Essen, Freitag, 11. Februar 2022
Spezialeinsatzkräfte haben einem jungen Mann in Essen einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Sie stürmten irrtümlicherweise seine Wohnung. Als Entschuldigung schenkte der Einsatzleiter dem Betroffenen einen 50-Euro-Gutschein von Amazon.
Die Wohnung eines 25-Jährigen wurde in Essen vom SEK fälschlicherweise gestürmt.
Als Wiedergutmachung schenkte der Einsatzleiter dem Betroffenen einen Amazon-Gutschein und ein offizielles Entschuldigungsschreiben. Doch dem 25-Jährigen ist dies nicht genug: Er fordert Schmerzensgeld.
SEK stürmt falsche Wohnung in Essen: "Bindet ihn los, es ist der Falsche"
Unter anderem die Bild-Zeitung berichtete über den kuriosen Vorfall, der schon einige Tage zurückliegt. Laut einer Polizeisprecherin stürmte das SEK am 25. Januar am Morgen eine Wohnung in Essen. Wegen "widersprüchlicher Angaben zur Lage der Wohnung" wären die Einsatzkräfte zunächst in die Wohnung in der falschen Etage eingedrungen. Die Person - ein 25 Jahre alter Student - sei überwältigt und gefesselt worden. Da jedoch eine Personenbeschreibung vorlag, sei der Irrtum schnell aufgefallen. "Bindet ihn los, es ist der Falsche", soll ein Polizist gesagt haben.
Als der Einsatzleiter von dem Vorfall erfuhr, habe er den Betroffenen selbst aufgesucht, ihm ein offizielles Entschuldigungsschreiben sowie einen - von ihm privat besorgten - 50-Euro-Gutschein überreicht. "Er meinte, damit könne ein junger Mann sicher mehr anfangen als mit einem Strauß Blumen oder ähnlichem", erläuterte die Polizeisprecherin. Außerdem habe es ein längeres Gespräch zwischen den Beiden gegeben, in dem von etwaigen Verletzungen des 25-Jährigen erst einmal keine Rede war.
Es war auch ein Sanitäter vor Ort, der sich um den "natürlich erschrockenen" Mann gekümmert habe. Verletzungen seien jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht entdeckt worden. Etwas später habe der Mann noch nach einem Rettungswagen verlangt, weil er Probleme mit dem Hören habe. Auch die Rettungskräfte hätten keine Verletzung feststellen können. Die aufgebrochene Tür sei notdürftig instand gesetzt worden und werde auf Behördenkosten repariert.
25-Jähriger empfindet Gutschein als "Verhöhnung": Er leide unter Angstzuständen seit dem Vorfall
Der Geschädigte will sich laut Bild-Zeitung mit dem Gutschein allerdings nicht zufriedengeben. Er empfinde das als "Verhöhnung". Er habe einen Anwalt eingeschaltet und verlange als Entschädigung Schmerzensgeld. Der Mann leide nach eigenen Angaben seit dem Vorfall an Angstzuständen und Schlafstörungen.
Kurz nach dem missglückten Einsatz sei der richtige Verdächtige im selben Haus festgenommen worden.