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"Einhaltung der Verfassung": Bundestagsvize Göring-Eckardt verteidigt Klima-Aktivisten - Kritik an einzelnen Aktionen


Autor: Strahinja Bućan

Berlin, Dienstag, 27. Dezember 2022

Die Aktionen der Klima-Gruppe "Letzte Generation" stoßen allgemein auf ein geteiltes Echo. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt hat den Aktivisten nun ihr Verständnis zugesichert. Dabei begrüßt die Vizepräsidentin des Bundestages nicht alle Protestformen.
Sie teile ihre Hartnäckigkeit, aber nicht alle Protestformen, so Bundestagsvize Katrin Göring-Eckardt (Grüne) zur "Letzten Generation".


Flughafen-Blockaden, Festkleben auf wichtigen Straßen oder das Absägen der Weihnachtsbaum-Spitze vor dem Brandenburger Tor - Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" halten derzeit die Polizei und Öffentlichkeit in Atem. Nun hat die grüne Vizepräsidentin des Bundestages, Katrin Göring-Eckardt, die Gruppe vor Kritik in Schutz genommen - auch wenn sie nicht alle Aktionen begrüßt.

"Klimaschutz bedeutet die Einhaltung unserer Verfassung. Denn es gibt ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das den Staat zur Herstellung von Klimaneutralität verpflichtet, um die Freiheit künftiger Generationen zu schützen", so Göring-Eckardt in einem Interview für das Nachrichtenportal t-online am Dienstag. Sie teile die Hartnäckigkeit der Aktivisten, erläuterte die Grünen-Politikerin und lehnte beispielsweise "Reichsbürger"-Vergleiche wie die von CDU-Chef Friedrich Merz ab.

"Teile ihre Hartnäckigkeit": Grünen-Politikerin Göring-Eckardt stärkt "Letzter Generation" den Rücken

"Die Aktivisten bringen keine Menschenleben in Gefahr", bekräftigt die Vizepräsidentin des Bundestages auch in Hinblick auf Anschuldigungen, ein Rettungswagen habe sich wegen einer Klebe-Blockade in Berlin zu einem Unfall verspätet. "Die Aktivisten tun alles dafür, damit sich Rettungsgassen bilden können. Ich finde die Debatte müßig angesichts der vielen Staus, die durch Autofahrer entstehen", reagierte Göring-Eckardt auf die Vorwürfe in Richtung der "Letzten Generation".

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Nichtsdestoweniger räumte die Politikerin ein, dass sie nicht alle Protestformen der Aktivisten teile.  So bezeichnete sie den Versuch der Aktivisten, einen Weihnachtsgottesdienst in Stuttgart zu stören, als "kontrovers". 

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