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Nach Schild-Eklat: Dresdner erhält Drohungen wegen Hinweis auf rassistischen Busfahrer


Autor: Epd

Dresden, Freitag, 20. Dezember 2019

In Dresden sorgte vor Kurzem ein Busfahrer mit einer fremdenfeindlichen Botschaft für Aufregung. Der junge Mann, der das dazugehörige Schild publik gemacht hat, wird nun im Internet bedroht.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe haben auf die politische Provokation eines Busfahrers reagiert. Dieser hatte an einer Seitenscheibe der Fahrerkabine ein Blatt angebracht, auf dem "Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer"zu lesen war. Foto: Tino Plunert/dpa-Zentralbild/dpa


Update vom 20.12.2019: Dresdner erhält Drohungen wegen Hinweis auf rassistischen Busfahrer

Der junge Mann, der ein in einem Dresdner Linienbus aufgehängtes ausländerfeindliches Schild über Twitter veröffentlicht hatte, wird in sozialen Netzwerken bedroht. Dies berichtete die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag (19. Dezember 2019).

Demnach wurde der Dresdner auf Twitter unter anderem als "Denunziant" beschimpft. Zuerst hatte der Fernsehsender RTL über die Drohungen berichtet. Demzufolge kursiert auch der Satz "Wir kriegen raus, wo du wohnst".

Ein Fahrer des öffentlichen Nahverkehrs hatte einen Zettel mit dem Satz "Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer" ins Busfenster geklebt. Davon hatte der junge Mann am Montag ein Foto auf Twitter veröffentlicht.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe reagierten umgehend auf den Vorfall. Der Fahrer dürfe künftig nicht mehr auf den Linien der Dresdener Verkehrsbetriebe (DVB) tätig sein, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Erstmeldung vom 17.12.2019: "Deutscher Fahrer" provoziert mit Busaushang in Frakturschrift

Am Montag (16. Dezember 2019) hat ein Busfahrer in Dresden für reichlich Zündstoff gesorgt: Der Mann hatte an einer Fensterscheibe seines Busses ein Schild mit einer politischen Provokation angebracht.

Auf dem angeklebten Zettel stand in Frakturschrift: "Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer." "Deutscher" war hierbei großgeschrieben, was nach der deutschen Rechtschreibung verkehrt ist.

Der Mann soll den Bus der Linie 90 von Dresden-Löbtau nach Dresden-Gompitz gelenkt haben. Ein Fahrgast hatte den Spruch am Montagmorgen entdeckt, den Zettel fotografiert und den Verkehrsbetrieben gemeldet.

Diese haben mittlerweile auf die zweifelhafte Botschaft ihres Angestellten reagiert. Demnach darf der Busfahrer nicht mehr auf den Linien der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) tätig sein. Das bestätigte eine DVB-Sprecherin am Dienstag (17. Dezember 2019) dem Evangelischen Pressedienst in Dresden.

Mehrere Medien hatten zuvor über den Vorfall berichtet.

Verkehrsbetriebe akzeptieren "Vorgehen auf gar keinen Fall"

Die Linie 90 wird laut DVB von einem Vertragspartner bedient. Zu dieser Firma gehört auch der Fahrer. "Wir akzeptieren das Vorgehen auf gar keinen Fall", sagte Ehrhardt. Das sei eine politische Meinungsäußerung, die so nicht geteilt werden könne.

Laut Ehrhardt kam der Mann am Montag noch auf einer zweiten Linie in Dresden zum Einsatz. Auch dort, im Bus der Linie 85, soll er ein Schild mit derselben nationalistischen Botschaft ins Fenster geklebt haben. Ob es dasselbe Schild war wie im ersten Bus, konnte die Sprecherin nicht bestätigen. Unklar war zunächst auch, ob die Verkehrsbetriebe Anzeige erstattet haben.

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