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Digitale Sicherheit: Das sind die beliebtesten Passwörter Deutschlands


Autor: Alexander Milesevic

Deutschland, Freitag, 05. Mai 2023

Apps, Plattformen, Programme - Passwörter werden überall benötigt. Die digitale Sicherheit ist dabei häufig nur in Maßen gegeben, wie die meistgenutzten Passwörter Deutschlands zeigen.
Auf dem Bildschirm eines Laptops sieht man die Dialog-Box eines Passworts. Häufig wählen Nutzer schwache Passwörter, die Hackern ein leichtes Angriffsziel bieten.


Die Welt wird immer digitaler. Im Internet sind Informationen nur wenige Klicks entfernt. Smartphones ermöglichen es, auch von unterwegs Mails zu lesen, die Nachrichten zu verfolgen und über soziale Netzwerke stets im Austausch zu bleiben.

Die preisgegebenen Informationen sind dabei meist sensibel und häufig privat. Dementsprechend wichtig ist digitale Sicherheit.

Einfache Passwortkombinationen häufig unsicher

Damit Apps, Online-Accounts und Plattformen für ihre Nutzer vor unbefugten Zugriffen geschützt sind, setzen die Unternehmen meistens auf Passwort-Sicherung. Diese können in der Regel von den Usern selber festgelegt werden. 

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Aufgrund zahlreicher Accounts greifen viele Nutzer auf simple Kombinationen zurück. Diese sind häufig unsicher. Besonders wenn sie für mehrere Accounts verwendet werden, haben Unbefugte schnell Zugriff auf sämtliche Daten.

"Der Diebstahl und Handel mit persönlichen Daten ist längst ein Milliardengeschäft und die schnell voranschreitende Digitalisierung eröffnet Angreifern ständig neue und schnellere Angriffsmöglichkeiten. Der laxe Umgang mit Passwörtern ist gefährlich", warnt Professor Christoph Meinel, Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts (HPI).

Das sind die meistgenutzten Passwörter Deutschlands

Seit vielen Jahren veröffentlicht das Institut die beliebtesten Passwörter in Deutschland, um auf diese Weise auf schwache Kennwörter aufmerksam zu machen. Nach Angaben des Instituts wurden 2022 die folgenden Kombinationen am meisten genutzt:

Platzierung  Passwort Erklärung zu dem Passwort
1 123456   Die Ziffern 1-6
2 123456789 Die Ziffern 1-9
3 1Qaz2wsx3edc    Genutzt wird für das Passwort eine englische Tastatur, bei der Z und Y im Vergleich zu einer deutschen getauscht sind. Von der Ziffer 1, 2 und drei werden jeweils die 3 Buchstaben unter den Ziffern auf der Tastatur von oben nach unten genutzt. 
4 12345  Die Ziffern 1-5
5 password Das englische Wort für "Passwort"
6 qwertz Die ersten sechs Buchstaben der obersten Tastaturzeile von links
7 ficken Das umgangssprachliche Wort für Geschlechtsverkehr
8 12345678 Die Ziffern 1-8
9 passwort Die Bezeichnung für das Sicherheits-Verfahren
10  Ebels123 Erklärung unbekannt

Die Datengrundlage für die meistgenutzten Passwörter bildet der Identity Leak Checker. Mithilfe des Tools wertete das Hasso-Plattner-Institut 103.960 Zugangsdaten aus dem Datenbestand aus, die auf E-Mail-Adressen mit .de-Domäne registriert sind und 2022 mit Klartextpasswort in den Dienst importiert wurden.

Für die Passwortwahl empfiehlt das Institut lange Kombinationen mit mehr als 15 Zeichen. Darüber hinaus sollte kein Passwort wiederverwendet werden. Bei Sicherheitsvorfällen wird zu einem Wechsel des Kennworts geraten. 

User in sozialen Netzwerken amüsiert über Passwörter

Leute in den sozialen Medien zeigen sich in den sozialen Netzwerken amüsiert über die beliebtesten Passwörter in Deutschland. "Mein Passwort ist "000000" - aber ich alleine kenne die richtige Reihenfolge", kommentiert jemand bei Instagram. "Der neue Anmachspruch: Hey, hast du Lust auf das siebt häufigste Passwort?", fragt ein anderer. Auf Reddit postet ein Nutzer: "Kann ich die verklagen? Meine ganzen Passwörter einfach so ins Internet zu stellen, eine Frechheit!"

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Kontrovers diskutiert wird allerdings das Passwort "Ebels123". Eine Erklärung für das Passwort gibt es (noch) nicht. Einige Nutzer vermuten hinter Ebels einen Nachnamen, an den einfach die Zahlen eins, zwei und drei gehangen wurden. Die meisten User zeigen sich jedoch nicht zufrieden mit dieser Antwort. "Bitte jemand erklären, kann sonst heute nicht schlafen", postet ein jemand zu dem Passwort "Ebels123".

Dabei könnten Passwörter bei Google bald schon der Vergangenheit angehören. Aktuell arbeitet das Unternehmen an einer neuen Art, sich bei Apps und Websites anzumelden. Sogenannte Passkeys sollen die Passwörter ersetzen und gleichzeitig sicherer sein.

Diebstahl und Handel mit persönlichen Daten als Milliardengeschäft

Das Prinzip ist wie bei einem Smartphone. Mit einem Fingerabdruck, einem Gesichtssan oder einer PIN für die Bildschirmsperre soll der Zugriff auch gesicherte Daten gewährt werden. Damit möchte Google einen Schritt in eine "passwortlose Zukunft" machen. Nutzer können die Passkeys bereits für Google-Konten ausprobieren. Passwörter funktionieren aber trotzdem weiterhin.