DGB-Umfrage: Acht-Stunden-Tag beliebt
Autor: dpa
, Mittwoch, 23. Juli 2025
Wie lange soll ein Arbeitstag dauern, wenn es nach den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern geht? Und was wünschen sich die Beschäftigten noch? Eine neue Umfrage liefert Antworten.
Könnten die Beschäftigten in Deutschland selbst über ihre Arbeitszeit bestimmen, würden rund drei von vier maximal acht Stunden am Tag arbeiten. Das geht aus einer neuen Beschäftigtenbefragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. Ein Viertel aller Befragten (26 Prozent) würde zwischen acht und zehn Stunden arbeiten. 98 Prozent wollen demnach nicht länger als zehn Stunden pro Tag arbeiten.
Fragt man die Beschäftigten danach, wann sie ihren Arbeitstag beginnen und beenden würden, wenn sie dies selbst bestimmen könnten, zeigt sich ein verbreiteter Wunsch nach gängigen Arbeitszeiten. Ihren Arbeitstag um 18 Uhr beenden möchten 95 Prozent der Beschäftigten.
Wann Arbeit starten und enden soll
Wenn Beschäftigte den Anfang ihres Arbeitstages selbst festlegen könnten, würde die große Mehrheit nach 6 Uhr mit der Arbeit beginnen. Für 73 Prozent passt demnach ein Arbeitsbeginn zwischen 6 und 9 Uhr. Knapp 60 Prozent würden einen Start zwischen 7 und 9 Uhr wählen. Einen Arbeitsbeginn ab 10 Uhr und später wünschen sich weniger als zehn Prozent.
Die Möglichkeit, den Arbeitstag aufzuteilen und am Abend nachzuarbeiten, scheint für die große Mehrheit der Beschäftigten unattraktiv. Beschäftigte mit Kindern arbeiten dabei häufiger mit einer solchen Unterbrechung (17 Prozent) als Beschäftigte ohne Kinder (9 Prozent).
Viele überschreiten Acht-Stunden-Tag häufig
43 Prozent der Befragten überschreiten den Acht-Stunden-Tag sehr häufig oder oft, wie aus dem DGB-Index hervorgeht. Bei weiteren 36 Prozent kommt dies selten vor. Rund eine oder einer von fünf Beschäftigten arbeitet nach eigenen Angaben nie länger als acht Stunden.
DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnte, nach Regierungsplänen könnten die Arbeitgeber die Arbeitszeiten künftig verstärkt vorgeben. «Für Beschäftigte ohne einen Schutz durch einen Tarifvertrag hieße das, den willkürlich angeordneten Arbeitszeitlängen schutzlos ausgesetzt zu sein», sagte sie.
DGB-Chefin gegen Ende des Acht-Stunden-Tags
«Eine Abschaffung des regulären Achtstundentages geht an der Realität der Beschäftigten völlig vorbei», so die DGB-Chefin. Schon heute leisteten die Menschen in Deutschland zahlreiche Überstunden. Sozialpartner vereinbarten zudem in Tarifverträgen flexible Arbeitszeiten. «Das Arbeitszeitgesetz in seiner derzeitigen Form bietet dafür ausreichend Spielraum.»