Druckartikel: Deutscher Bauernverband mit Appell: Handelskrieg hätte schlimme Folgen

Deutscher Bauernverband mit Appell: Handelskrieg hätte schlimme Folgen


Autor: Agentur dpa

Berlin, Freitag, 06. April 2018

Der Handelskonflikt zwischen China und den USA erreicht die deutsche Landwirtschaft. Die Bauern fürchtet Verwerfungen auf dem Agrarmarkt.
Der Handelskonflikt zwischen China und den USA erreicht die deutsche Landwirtschaft. Die Bauern fürchtet Verwerfungen auf dem Agrarmarkt. Symbolbild: Frank Rumpenhorst/dpa


Der Deutsche Bauernverband befürchtet Auswirkungen des Handelskonflikts zwischen den USA und China auch für deutsche Landwirte. "Die Strafzölle Chinas haben bereits für Nervosität und Preisrückgänge an den internationalen Märkten für Schweinefleisch gesorgt", sagte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Bauernverbands. "Eine weitere Eskalation des Handelsstreites könnte zu weiteren Verwerfungen an den Agrarmärkten führen."

Die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China hatte den Markt auch für andere Agrarprodukte deutlich unter Druck gesetzt. Besonders stark betroffen waren Sojabohnen, die Preise gingen zurück.


US-Handelsdefizit mit Höhepunkt im Februar

Krüsken fürchtet, die Landwirtschaft könnte in den Handelsstreit der USA mit China und der EU hineingezogen werden, bei dem es ursprünglich um Industriegüter ging. Bei Agrarprodukten habe die US-Handelsbilanz aber anders als in der gesamten Bilanz keine Ungleichgewichte.
Präsident Donald Trump hatte mehrfach das riesige US-Handelsdefizit kritisiert, das im Februar auf den höchsten Stand seit 2008 stieg. Dieses gehe zu Lasten heimischer Jobs. Die Vereinigten Staaten importieren seit längerem wesentlich mehr Waren, als sie exportieren. Dadurch fließt mehr Geld aus dem Inland ins Ausland als umgekehrt.

Der Bauernverband hofft, dass die EU-Kommission mit den USA zu einer Einigung kommt, sagte Krüsken. Die USA hatten die EU bis Mai vorübergehend von Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China war zuvor offen ausgebrochen. Die USA wollen mit Zöllen Produkte der chinesischen Hochtechnologie-Industrien ins Visier nehmen. China zielt mit Vergeltungsmaßnahmen neben der Auto-, Chemie- und Flugzeugindustrie auch auf US-Agrarprodukte wie Sojabohnen, Mais, Weizen und Baumwolle.