Der nächste Lokführer-Streik - Was auf Fahrgäste zukommt
Autor: Fabian Nitschmann und Matthias Arnold, dpa
, Dienstag, 09. Januar 2024
Passagiere der Deutschen Bahn müssen sich erneut auf erhebliche Zugausfälle einstellen. Dieses Mal dürften die Auswirkungen heftiger ausfallen als bei den jüngsten Warnstreiks.
Nach vier Warnstreiks bei der Deutschen Bahn in den vergangenen neun Monaten wird es für die Fahrgäste nun ernster: Von Mittwochmorgen an bis Freitagabend will die Lokführergewerkschaft GDL die Bahn und auch das Eisenbahnunternehmen Transdev bestreiken. Es ist der erste mehrtägige Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde.
Die Fahrpläne dürften erneut kräftig durcheinander gewirbelt werden. Die Bahn will an den drei Streiktagen einen Notfahrplan anbieten. Nach den beiden GDL-Warnstreiks im November und Dezember sind aber erneut erhebliche Einschränkungen im Zugangebot zu erwarten.
Wann wird gestreikt?
Die Arbeitsniederlegung begann am Dienstagabend um 18 Uhr im Güterverkehr, im Personenverkehr soll es am frühen Mittwochmorgen (2 Uhr) losgehen. Enden soll der Ausstand am Freitagabend um 18 Uhr. Der Personenverkehr dürfte damit an drei Tagen heftig getroffen werden. Auch nach Streikende am Freitagabend wird absehbar kein allzu großes Zugangebot auf der Schiene unterwegs sein. Die Bahn dürfte sich wie bei den Arbeitskämpfen zuvor auf einen reibungslosen Betriebsstart am Tag nach dem Streik konzentrieren.
Welche Verkehre sind betroffen?
Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind die Beschäftigten der Deutschen Bahn sowie der Eisenbahnunternehmen Transdev und City-Bahn Chemnitz. Sowohl im Fern-, im Regional- als auch im Güterverkehr ist daher bundesweit mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen.
Der vorgesehene Notfahrplan enthalte «nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der DB», teilte der Konzern am Sonntagabend mit. Er appellierte an Fahrgäste, «von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks» abzusehen und sie auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. Bei den beiden zurückliegenden GDL-Warnstreiks konnte die Bahn rund 20 Prozent des üblichen Angebots im Fernverkehr aufrechterhalten. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen je nach Region sehr unterschiedlich.
Welche Regionen sind absehbar besonders betroffen?
Erfahrungsgemäß sind gerade in den ostdeutschen Bundesländern sowie im Südwesten viele Beschäftigte bei der GDL organisiert. Dort dürfte daher im Regionalverkehr vielerorts so gut wie nichts mehr gehen.
Wo kann ich mich über meinen Zug informieren?
Ob ein Fern- oder Regionalzug fährt oder nicht, lässt sich über die Bahn-App oder die Internetseite der Bahn einsehen. Für individuelle Auskünfte wurde eine Streikhotline eingerichtet (08000 99 66 33).