Drohnenalarm in München – zentrale Fragen immer noch offen
Autor: dpa
, Samstag, 04. Oktober 2025
Statt Urlaub heißt es für Reisende in München: Warten. Nach Drohnensichtungen kommt der Flugbetrieb langsam wieder in Gang. Die Politik diskutiert über Abwehrmaßnahmen.
Zwei Tage nach den ersten Drohnenvorfällen am Flughafen in München sind noch immer viele Fragen offen: Woher kamen die Flugobjekte und wer steckt dahinter? Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) präzisierte am Nachmittag zwar seine Pläne für eine bessere Drohnenabwehr, teilte aber keinen neuen Ermittlungsstand zu den Sichtungen in Bayern mit.
Am Flughafen in München waren am Donnerstag und am Freitag jeweils abends Drohnen gesichtet worden, daraufhin wurde der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt. Etliche Flüge wurden umgeleitet oder gestrichen. Rund 6.500 Reisende waren betroffen, wie der Flughafen mitteilte. Einige mussten im Airport übernachten.
Auf Bitten des bayerischen Innenministeriums leistet die Bundeswehr inzwischen Amtshilfe bei der Überwachung des Flughafens, wie eine Sprecherin des Operativen Führungskommandos der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Wieder Feldbetten am Flughafen
Am Samstag lief der Flugbetrieb zwar wieder an. Der Airport ging aber von weiteren Verspätungen aus. «Es wird den ganzen Tag über zu Verzögerungen im Betriebsablauf kommen.» Am Nachmittag hieß es, der Flugbetrieb sei schrittweise wieder hochgefahren worden und habe sich wieder stabilisiert. Von den am Samstag geplanten mehr als 1.000 Starts und Landungen hätten die Airlines im Tagesverlauf aus operativen Gründen rund 170 Flüge annulliert.
Gestrandete Passagiere würden weiterhin vor Ort versorgt. «Diese Aktivitäten werden auch am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag fortgesetzt. Es werden wieder zahlreiche Feldbetten aufgestellt, sowie Decken, Luftmatratzen, Getränke und Snacks ausgegeben.» Zudem würden einige Shops, eine Apotheke und gastronomische Einrichtungen ihre Öffnungszeiten verlängern und die ganze Nacht geöffnet sein.
Wo wurden die Drohnen gesehen?
Die Bundespolizei sprach von zwei Drohnensichtungen im Bereich der Nord- und der Südbahn. Bundespolizisten hätten sie am Freitag kurz vor 23.00 Uhr gesehen. «Die Drohnen entfernten sich sofort, noch bevor sie identifiziert werden konnten», teilte ein Sprecher mit.
Am Samstagmorgen kurz nach 3.00 Uhr gab es nach Angaben der Bundespolizei erneut einen Hinweis auf eine Drohnensichtung. Ein Sprecher wollte sich allerdings nicht konkret dazu äußern, ob tatsächlich eine Drohne im Bereich des Flughafens in der Luft war oder ob es sich vielleicht um einen Fehlalarm handelte.