Mit der Hoffnung auf eine Entspannung der Geldpolitik sind die Anleger zur Wochenmitte am deutschen Aktienmarkt weiter in Kauflaune. Der Leitindex Dax verbuchte in der ersten Handelsstunde ein Plus von 0,44 Prozent auf 15.683,84 Punkte. Erfreuliche Inflationsdaten aus den USA hatten ihm am Vortag ein Plus von 1,76 Prozent beschert.
«Die Jahresendrally läuft», hieß es im Bernecker-Aktionärsbrief. «Anleger, die bisher gezögert haben, mussten spätestens am Dienstagnachmittag erkennen, dass der Markt mittlerweile eine Aufwärtsdynamik entwickelt hat, die einfach nicht mehr zu ignorieren ist.»
Nach den überraschend schwachen US-Verbraucherpreisen vom Vortag zeigten die zur Wochenmitte veröffentlichten Erzeugerpreise ein ähnliches Bild. Zudem stützte die Nachricht, dass der erneut befürchtete Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA vorerst abgewendet scheint, die Kurse.
Auch an den europäischen Aktienmärkten hielt der Aufwärtstrend am Mittwoch an. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich 0,6 Prozent fester aus dem Handel. In Paris und London ging es ebenfalls etwas bergauf. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende moderat im Plus.
Im Dax legte Siemens Energy auf dem zweiten Indexplatz um 8,9 Prozent zu und setzte so die jüngste Erholung fort. Vor Siemens Energy stiegen die Papiere von Infineon um weitere 9,7 Prozent. Der Chiphersteller traut sich nach einem überraschend guten Jahresendspurt für das neue Geschäftsjahr weiteres Wachstum zu und will die Dividende erhöhen.
Auf den vorderen MDax-Plätzen setzten der Essenslieferdienst Delivery Hero und der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis ihre Erholung fort - mit Kursgewinnen von 5,1 beziehungsweise 3,6 Prozent.
Klarer Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax war Ceconomy mit einem Kurssprung von 16,7 Prozent. Der chinesische Online-Einzelhandelsriese JD.com spricht laut einem Pressebericht mit Altaktionären über einen Einstieg bei der Mediamarkt- und Saturn-Mutter.
Immobilientitel zollten ihrer Vortagsrally mit teils deutlichen Verlusten Tribut. Grand City Properties hielten sich nach Zahlen mit minus 1,1 Prozent im SDax noch vergleichsweise gut. Vonovia gaben am Dax-Ende um 1,8 Prozent nach.