Corona-Update Deutschland: Meldezahlen gestiegen - was bedeutet das für den Herbst?
Autor: Agentur dpa
Berlin, Freitag, 25. August 2023
Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachten weiterhin das Verhalten und die Verbreitung der Coronaviren. Wir seien noch nicht bei einem "Schnupfen-Niveau" angelangt, wobei die Experten noch immer eine Grundimmunität in der Bevölkerung erkennen können.
Der Anstieg der wöchentlich erfassten Corona-Infektionen in Deutschland hat sich weiter fortgesetzt. In der Woche bis zum 20. August wurden knapp 4000 Nachweise bundesweit gemeldet, wie aus dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) von Mittwochabend (23. August 2023) hervorgeht. Das ist ein mehr als doppelt so hohes Niveau wie rund einen Monat zuvor. Die Fallzahlen steigen laut Bericht nun seit etwa sechs Wochen an. "Insgesamt sind die Covid-19-Inzidenzwerte aber weiterhin sehr niedrig", heißt es im Bericht.
Es handelt sich bei den Angaben nur um im Labor bestätigte Fälle. Es ist davon auszugehen, dass Labortests auf Sars-CoV-2 vor allem noch bei eher schwerer Erkrankten durchgeführt werden. Im Vergleich zu Hochzeiten der Pandemie mit teils extrem hohen PCR-Testzahlen tauchen milder oder gar symptomlos Erkrankte nun in deutlich geringerem Umfang in der Statistik auf. Das RKI sieht neben den Meldezahlen aber auch weitere Hinweise für eine steigende Corona-Aktivität. Bisher deute nichts auf eine sich ändernde Krankheitsschwere hin.
"Niedriges Sommerniveau": Dennoch steigen Corona-Zahlen wieder an
Insgesamt sei das Vorkommen von akuten Atemwegserkrankungen noch auf einem "niedrigen Sommerniveau", schreibt das RKI. Hauptsächlich kursierten Rhino- und Parainfluenzaviren. Was haben da der Anstieg der gemeldeten Corona-Fallzahlen in Deutschland und auffällige neue Virusvarianten zu bedeuten?
Wie sich die Situation gerade entwickelt
Vorweg: Fachleute sehen immer noch eine sehr breite Grundimmunität aus Impfungen und Infektionen in Deutschland. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht mehr anstecken kann. Sondern, dass man als grundsätzlich gesunder Mensch in der Regel nicht so schwer erkrankt, dass man in eine Klinik oder gar auf die Intensivstation muss.
Seit etwa sechs Wochen steigt laut Robert Koch-Institut (RKI) die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Nachweise. In der vergangenen Woche waren es knapp 4000 Fälle bundesweit. Das Niveau ist somit sehr niedrig, aber auch kaum mehr direkt vergleichbar mit Werten aus der Pandemie, als viel häufiger getestet wurde. Für Experten ist klar, dass es eine hohe Dunkelziffer an Infizierten gibt.
"Wir sehen kaum noch Covid-Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen, allerdings gab es in den letzten Monaten auch kaum nennenswerte Infektionen in der Bevölkerung", sagt der Intensivmediziner Christian Karagiannidis. Die Patientenzahlen seien überhaupt nicht vergleichbar mit Spitzenwerten aus Pandemiezeiten, als bis zu 6000 Corona-Infizierte gleichzeitig versorgt wurden. Zu Wochenbeginn waren es laut Karagiannidis gut 100 bundesweit, wobei nicht alle wegen Covid-19 behandelt wurden.