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Corona-Pandemie: "Belastungsgrenze erreicht" - Schülervertreter schreiben Brandbrief an Politiker


Autor: Redaktion

Deutschland, Freitag, 04. Februar 2022

Unter dem Hashtag #WirWerdenLaut haben nun Schülervertreter*innen einen Brandbrief an die Regierungsverantwortlichen geschrieben - die Schüler*innen haben ihre Belastungsgrenze erreicht. Bayerns Kultusminister Piazolo vermittelt einen anderen Eindruck der Situation.
Unter dem Hashtag #WirWerdenLaut haben Schülervertreter*innen nun einen Brandbrief an Politiker geschrieben - die Schüler*innen sind an ihrer Belastungsgrenze angekommen.


Nach Darstellung von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sorgen die steigenden Corona-Zahlen inzwischen für Probleme an manchen Schulen. Es gebe "durchaus Engpässe in bestimmten Bereichen", sagte er am Donnerstag (03. Februar 2022) im Bildungsausschuss des Landtags. Das sei aber regional sehr unterschiedlich. "In weiten Bereichen lässt es sich gut abfangen." Anderswo sei es "durchaus eng". Insgesamt seien aber immer noch an mehr als 90 Prozent aller Schulen alle Klassen im ganz normalen Präsenzunterricht. An neun Prozent der Schulen seien einzelne Klassen im Distanzunterricht.

Dem gegenüber steht nun ein Brandbrief von Schülervertretern aus ganz Deutschland, wie ebenfalls am Donnerstag das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Unter dem Hashtag #WirWerdenLaut haben über 100 Schülersprecher*innen in einem offenen Brief an die Regierungsverantwortlichen aus Bund und Ländern ihrem Ärger über die Situationen an Schulen Luft gemacht. 

Schülervertreter schicken Brandbrief: "Es muss endlich mit uns Schüler*innen gesprochen werden"

Einer der Sprecher, Anjo Genow, Schüler am Otto-Nagel-Gymnasium Biesdorf, betont zudem auf Twitter: "Es muss endlich mit uns Schüler*innen gesprochen werden." In dem Brief halten die Schüler*innen fest: "Wir halten uns gewissenhaft an die auferlegten Maßnahmen, um uns und andere zu schützen. Doch die Situation an unseren Schulen ist nach zwei Jahren unerträglich geworden. Wir haben unsere Belastungsgrenze erreicht." Sie kritisieren, dass zahlreiche Forderungen den Infektionsschutz an Schulen betreffend einfach ignoriert wurden, wie zum Beispiel Luftfilter oder digitale Lehrmittel. Auch ein Plan für den Herbst 2022 fehle. 

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Die Schülervertreter*innen fordern unter anderem mehr pädagogisches und psychologisches Personal an den Schulen und weniger Leistungsdruck für die Abschlussjahrgänge. Eine Absenkung der Prüfungsanforderungen lehnte beispielsweise Bayerns Kultusminister Piazolo im Bildungsausschuss auf Nachfrage ab.

"Grundsätzlich" wolle man die Leistungsanforderungen jetzt nicht überall senken. Denn die Leistungsdefizite seien sehr ungleich verteilt: Viele Schülerinnen und Schüler hätten auch keinerlei Probleme, so der Minister. Und für alle anderen wolle man gemeinsam Brücken bauen und den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, den notwendigen Leistungsstand zu erreichen.

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Unterdessen machen die Schüler*innen auf die vom RKI empfohlene S3-Leitlinie aufmerksam. "Dabei geht es um kostenlose FFP2-Masken, kleinere Gruppen, mehr Notbetreuung und Luftfilter für Klassen-, Fach- und Sanitärräume", heißt es beim RND. Mit #WirWerdenLaut wollen die Schüler*innen auf sich und die Problematiken an den Schulen aufmerksam machen. 

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