Chaos vor Silvester: Zugverkehr durch Eurotunnel gestört
Autor: Christoph Meyer und Valeria Nickel, dpa
, Dienstag, 30. Dezember 2025
Kurz vor dem Jahreswechsel geht am Eurotunnel zeitweise nichts mehr. Reisende werden aufgerufen, ihre Pläne zu ändern. Doch das dürfte einen Tag vor Silvester nicht leicht werden.
Nichts geht mehr: Damit mussten sich viele Zugreisende zwischen Großbritannien und dem europäischen Kontinent einen Tag vor dem Jahreswechsel abfinden. Für viele dürften die Pläne für Silvester damit geplatzt sein.
Wegen Problemen mit der Oberleitung im Eurotunnel war der Zugverkehr unter dem Ärmelkanal bis auf weiteres eingestellt worden. Der Grund: Ein Autozug war durch den Stromausfall liegengeblieben, hieß es in einer Mitteilung des Zug-Betreibers Eurostar. Daher sei der Tunnel gesperrt. Man habe keine andere Wahl gehabt, als alle Verbindungen auszusetzen.
Betrieb soll schrittweise wieder aufgenommen werden
Später hieß, es der Betrieb werde nach einer teilweisen Öffnung des Tunnels wieder aufgenommen. Das Problem mit der Oberleitung bestehe aber weiterhin. «Da aktuell nur eine Strecke im Tunnelbetrieb zur Verfügung steht, ist auch nach Wiederaufnahme des Verkehrs weiterhin mit Verspätungen und verlängerten Fahrzeiten zu rechnen», hieß es in der Eurostar-Mitteilung. Daher empfahl das Unternehmen, die Reisepläne zu ändern. Wer auf bereits gestrichene Verbindungen gebucht war, solle nicht anreisen. «Auch wenn die Ursache der Störung außerhalb unseres Einflussbereichs liegt, bedauern wir die heutigen Beeinträchtigungen sehr.»
Betroffene können laut Eurostar ihre Verbindungen kostenlos umbuchen, ihr Ticket gegen einen Gutschein eintauschen oder sich den Fahrpreis erstatten lassen. Gestrandeten Passagieren wurde die Erstattung von Übernachtungskosten und anderen Auslagen in Aussicht gestellt.
Doch für viele dürfte das ein schwacher Trost sein. Die BBC sprach etwa mit Reisenden, die vergeblich versucht hatten, Flugtickets zu bekommen.
Auch der Autozug-Betreiber Le Shuttle teilte mit, der Betrieb werde am Nachmittag schrittweise wieder aufgenommen. Zuvor war es auch an den Terminals auf beiden Seiten des Ärmelkanals zum Stillstand gekommen.
Hunderte Menschen stranden in London und Paris
Eurostar hatte alle seine Kunden bereits am Morgen dringend dazu aufgerufen, ihre Reisen zu verschieben. Zunächst waren auf der Webseite noch etliche Verbindungen als geplant oder lediglich verspätet angezeigt worden. Später waren fast alle Züge gestrichen.