Bundestagswahl: Wer würde Minister für die CSU? Vier Namen aus Franken gehandelt
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Donnerstag, 02. Januar 2025
Noch sind mehrere Wochen bis zur vorgezogenen Bundestagswahl Ende Februar. Doch auch wenn noch nicht einmal gewählt wurde, wird bereits über mögliche neue Minister und Ministerinnen diskutiert. Bei der CSU fallen dabei auffällig oft Namen aus Franken.
Schon vor der Bundestagswahl hat CSU-Chef Markus Söder klargemacht, welches Ministerium ihm besonders wichtig ist. Schon Anfang Oktober kündigte er auf dem CSU-Parteitag in Augsburg an, nach der Wahl das Landwirtschaftsministerium im Bund wieder in Zuständigkeit seiner Partei haben zu wollen.
Mitte November nannte er dann sogar schon den Namen des neuen Bundesagrarministers seiner Wahl: Der bisherige Präsident des bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner soll das Haus leiten und - so der Plan Söders - die Bauern wieder enger an CSU und CDU binden. Auch weitere Namen für mögliche CSU-Ministerien kursieren. Auffällig dabei: Viele stammen aus Franken.
Wer wird Bundesminister für die CSU? Vier Namen aus Franken gehandelt
Günther Felßner stammt aus Lauf an der Pegnitz. Doch der designierte Landwirtschaftsminister ist nicht der einzige Name aus Franken, der bei der Verteilung möglicher Ministerien genannt wird. Die Innenpolitikerin Andrea Lindholz ist für den Wahlkreis Aschaffenburg im Bundestag und wird ebenso für ein mögliches Ministeramt genannt, wie die ebenfalls aus Unterfranken stammende ehemalige Digitalisierungs-Staatsministerin im Kanzleramt Dorothee Bär. Bär wurde zwar in Bamberg geboren, wuchs aber in Ebelsbach auf und trat zuletzt als Direktkandidatin in Bad Kissingen an.
Mit Emmi Zeulner steht zudem eine weitere Politikerin aus Franken auf der Liste möglicher CSU-Minister. Als Direktkandidatin im Wahlkreis Kulmbach holte sie bei der letzten Bundestagswahl 2021 das beste Wahlergebnis in der CSU. Sie ist besonders als Sozialpolitikerin in Erscheinung getreten. Zeulner findet sich wie die weiteren Kandidaten auf den vorderen Plätzen der CSU-Liste wieder.
Neben den Franken stehen auch die ehemalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung Daniela Ludwig und der sogenannte internationale Sekretär der CSU Florian Hahn auf der Liste möglicher Minister-Kandidaten. Dort findet sich auch Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Dieser ist der einzige aktuelle CSU-Politiker, der sich nach der Wahl im Falle einer Regierungsbeteiligung selbst aussuchen kann, ob er ein Ministerium leiten möchte. Dobrindt hat sich aber noch nicht öffentlich über seine Pläne geäußert. Innerhalb der CSU erwarten aber viele, dass Dobrindt neuer Wirtschaftsminister werden könnte. Das Haus ist auch wegen seiner Zuständigkeit für Energiepolitik besonders relevant, da die CSU wie die CDU hier eine Renaissance der Kernkraft anstrebt.
Wer sind die Favoriten für einen Ministerposten?
Aus der CSU heißt es, dass die Position auf der Liste nicht entscheidend für ein Ministeramt sei - vielmehr solle das Personal nach den Ressorts ausgewählt werden. Als Vorteil wird dabei gewertet, wenn jemand bereits auf Regierungserfahrung in einem Ministerium verweisen kann. Jedoch ist kein CSU-Minister (Innenminister Horst Seehofer, Verkehrsminister Andreas Scheuer und Entwicklungsminister Gerd Müller) aus der vorletzten Legislatur mehr politisch aktiv.
Regierungserfahrung können bei der CSU derzeit neben Dorothee Bär einzig die ehemaligen Staatssekretäre im Innenministerium (Stephan Mayer) und im Verteidigungsministerium (Thomas Silberhorn) vorweisen.