Bundestagswahl 2021: Das sollte man über das Wahlsystem wissen
Autor: Lisa Herbst
Deutschland, Mittwoch, 30. Juni 2021
Am 26. September steht die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag an. Alles zu Erst- und Zweitstimme, zu Überhangmandaten und Ausgleichsmandaten und zur Fünf-Prozent-Hürde erfährst du hier.
Der Bundestag wird nach einer personalisierten Verhältniswahl gewählt. Das bedeutet, dass eine Personenwahl mit einer Verhältniswahl verbunden wird. Die Wahlberechtigten haben dabei zwei Stimmen. Dies gilt auch bei der Bundestagswahl 2021.
Die Erststimme
Mit der Erststimme wählt man über die Direktwahl einen Wahlkreisabgeordneten aus der Region. Die Kandidierenden hierfür sind auf der linken Seite der Stimmzettelhälfte angegeben. Deutschland ist laut Bundeswahlleiter derzeit in 299 Wahlkreise eingeteilt. Aus jedem Wahlkreis zieht ein Direktkandidierender in den Bundestag ein. Damit wird sichergestellt, dass jede Region Deutschlands im Parlament vertreten ist.
Über die Erststimme wird die erste Hälfte der insgesamt 598 Sitze im Bundestag an die gewählten Direktkandidierenden vergeben.
Die Zweitstimme
Mit der Zweitstimme wird eine Landesliste gewählt. Die Landeslisten sind geschlossene Listen mit Kandidierenden aus dem jeweiligen Bundesland. Die Parteien haben die Reihenfolge der Bewerber*innen für die Landesliste durch eine Wahl festgelegt. Diese Reihenfolge kann nach der Bundestagswahl nicht mehr geändert werden. Je mehr Stimmen eine Partei bei der Bundestagswahl erhält, desto mehr Kandidierende von der Landesliste der Partei bekommen einen Sitz im Bundestag.
Das Kreuz der Zweitstimme setzt man auf der rechten Seite des Stimmzettels. Über die Zweitstimme wird theoretisch über die zweite Hälfte der 598 Sitze im Bundestag bestimmt. Ganz so einfach ist das aber nicht. Denn hierbei müssen auch noch die Überhangmandate und Ausgleichsmandate beachtet werden.
Überhangmandate und Ausgleichsmandate
Obwohl im Bundestag eigentlich nur die 598 Sitze zur Verfügung stehen, sind bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2017 insgesamt 709 Abgeordnete ins Parlament eingezogen. Laut dem Deutschen Bundestag wird auch bei der diesjährigen Wahl die eigentliche Anzahl der Sitze deutlich überschritten werden. Um wie viel, wird sich erst nach der Wahl herausstellen.