Bundestag stimmt über Haushalt 2024 ab
Autor: dpa
, Freitag, 02. Februar 2024
Es war ein langes Ringen innerhalb der Ampel. Nun soll aber der Etat für das laufende Jahr verabschiedet werden. Der Bundestag stimmt auch über umstrittene Einsparungen bei Bauern ab.
Mit mehrwöchiger Verspätung hat der Bundestag den hart umkämpften Haushalt für das laufende Jahr beschlossen. Das Parlament stimmte auch dem umstrittenen Abbau von Steuerentlastungen beim Agrardiesel sowie einer höheren Ticketsteuer für Passagierflüge zu, als Teil eines eigenen Gesetzes. Allerdings sind diese Sparmaßnahmen noch nicht unter Dach und Fach. Das liegt am Bundesrat.
Kernpunkte des Haushalts
Im Haushalt 2024 sind Ausgaben in Höhe von 476,8 Milliarden Euro vorgesehen – und vorerst neue Kredite über rund 39 Milliarden Euro. Bleibt es dabei, würde die Schuldenbremse erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder eingehalten, denn die Regelung im Grundgesetz erlaubt bei schlechten Konjunkturerwartungen einen gewissen Spielraum.
Der Bundeshaushalt für 2024 hatte die Ampel-Koalition vor eine besondere Herausforderung gestellt. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts mussten im Kernhaushalt sowie im Klima- und Transformationsfonds kurz vor Jahresende plötzlich Milliardenlöcher gestopft werden. Es folgten lange und schwierige Verhandlungen in der Koalition aus SPD, Grünen und FDP.
Die Opposition warf der Ampel trotzdem vor, nicht richtig zu sparen. Sie rede zwar davon, lebe in Wahrheit aber weiter über ihre Verhältnisse, kritisierte vor allem die Union. Die Ampel gebe wesentlich mehr Geld aus als vor der Corona-Krise.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte die Pläne in den Etatberatungen verteidigt: Die Koalition beweise damit «Gestaltungsehrgeiz», hatte er gesagt. Lindner verwies auf Rekordinvestitionen von 70,5 Milliarden Euro - zum Beispiel in Schiene, Straße und Netze. Zugleich sinke die Steuerquote für die Bevölkerung.
Das mit Abstand größte Budget hat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit rund 175,6 Milliarden Euro – davon gehen große Teile in die Rentenversicherung, dazu kommen zum Beispiel Ausgaben für das Bürgergeld. Der Verteidigungsetat liegt bei rund 52 Milliarden Euro, hinzu kommen Milliardenmittel aus dem «Sondervermögen» für die Bundeswehr.
Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, kritisierte, Kürzungen im sozialen Bereich, wie beim Bundeszuschuss an die Deutsche Rentenversicherung, drohende Beitragssatzsteigerungen in der Sozialversicherung und steigende Energiepreise belasteten besonders Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen.