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Bundesnetzagentur warnt: Aufgrund des Temperatursturzes - droht nun doch ein Gasmangel im Winter?


Autor: Anna-Lena Reif

Deutschland, Montag, 12. Dezember 2022

In der vergangenen Woche wurde deutlich zu wenig Gas gespart, wie die Bundesnetzagentur mitteilt. Dabei soll es in den kommenden Tagen noch kälter werden.
Verbrauchen die Deutschen derzeit zu viel Gas?


Der Gasspeicher ist voll, doch der Zeiger für die Temperaturprognose steht bei der Bundesnetzagentur auf "kritisch". In weiten Teilen Deutschlands soll es kalt bleiben, bis zu -10 °C erwarten uns in den kommenden Nächten.

Für den Gasverbrauch ist das alles andere als dienlich, warnt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. 

Gefahr von Gasmangel ist noch nicht vom Tisch

"Aktuell liegen die Einsparungen insgesamt nur noch bei 13 Prozent", sagte Müller dem "Tagesspiegel". Laut dem Lagebericht der Bundesnetzagentur ist der Verbrauch damit im Vergleich zur vergangenen Woche um 14 Prozent gestiegen. 

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Obwohl die Temperatur nur bei 0,7 °C weniger als in den Vorjahren lag, wurde das Sparziel damit schon deutlich verfehlt. Ein einmaliger Ausreißer sei laut Müller noch kein Problem.

Die Temperaturprognose für die kommende Woche liegt laut Bundesnetzagentur aber im kritischen Bereich. Müller mahnte deswegen im Gespräch mit dem Tagesspiegel noch einmal zum Sparen - den ganzen Winter über.

Update zu den Wetter-Szenarien

Erst am Freitag (09. Dezember 2022) hatte die Initiative Energie Speichern neue Ergebnisse zu den verschiedenen Gas-Szenarien in den kommenden Monaten geteilt. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit einer Gasmangellage weiter gesunken. 

Drei mögliche Szenarien wurden dafür berechnet. Das erste orientiert sich am Wetterjahr 2016 und hat Normaltemperaturen um die 0 °C zugrunde. In diesem Szenario sollen die Gasspeicher Ende März noch zu 53 Prozent gefüllt sein. Sollte der Winter noch milder bleiben, könnte der Füllstand Ende März sogar noch bei 80 Prozent liegen. 

Nur wenn die Temperatur extrem niedrig ist, wie zuletzt 2010 mit einem Mittelwert von -4,6 °C im Januar, wird die Lage kritisch. Dann könnten die Gasspeicher Ende Februar vollständig entleert sein.