Berlin: Tatverdächtiger nach brutalem Angriff auf Franziska Giffey gefasst
Autor: Agentur dpa, Gwendolyn Kaiser
Berlin, Donnerstag, 09. Mai 2024
Nachdem die SPD-Vorsitzende Franziska Giffey am Dienstag bei einem dienstlichen Termin in Berlin von hinten attackiert wurde, ist der Tatverdächtige am Mittwoch (8. Mai 2024) festgenommen worden.
Update vom 09.05.2024: Brutaler Angriff auf SPD-Politikerin Giffey - Tatverdächtiger festgenommen
Nach dem Angriff auf die Berliner Wirtschaftssenatorin und SPD-Vorsitzende Franziska Giffey, bei der ein Mann wohl ohne Vorwarnung zuschlug, nahm die Polizei keine 24 Stunden später einen 74-Jährigen als mutmaßlichen Täter fest, wie die dpa am Mittwoch (8. Mai 2024) berichtet.
Bei der Attacke am Dienstag (7. Mai 2024) soll er Giffey leicht verletzt haben. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft handelte es sich um einen mutmaßlich psychisch kranken Mann, der die Politikerin in einer Bibliothek von hinten mit einem Beutel unbekannten Inhalts an Kopf und Nacken traf. Giffey begab sich anschließend zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus, der Angreifer konnte zunächst flüchten.
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Nach der Festnahme teilten die Ermittlungsbehörden nach Angaben der dpa mit, dass es bei dem Mann "Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung" gebe. Er sei der Polizei bereits wegen Erkenntnissen aus dem Bereich der Hasskriminalität bekannt. Ermittlungen zu seinem Motiv dauerten an. Seine Wohnung wurde durchsucht. Der Mann wurde in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.
Attacke auf SPD-Landesvorsitzende: Giffey äußert sich zur Tat - in "Schockstarre"
In der Politik sorgte die Attacke nur wenige Tagen nach dem brutalen Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden für Entsetzen. Mit Giffey traf es eine bundesweit bekannte Politikerin, die Bezirksbürgermeisterin in Neukölln, Bundesfamilienministerin und von 2021 bis 2023 Regierende Bürgermeisterin in Berlin war.
Giffey schrieb in sozialen Medien über den Angriff, sie habe am Dienstagnachmittag bei einem Besuch der Bibliothek im Stadtteil Alt-Rudow im Süden Berlins mit der dortigen Leiterin gesprochen. "Auf dieses Gespräch konzentriert, habe ich plötzlich von hinten einen harten Schlag an Kopf und Nacken gespürt. Ein Mann hatte mich mit einem Beutel, gefüllt mit hartem Inhalt, attackiert." Nach dem ersten Schreck könne sie sagen: "Es geht mir gut."
Am Rande eines Termins am Mittwoch schilderte sie vor Journalisten, der Angriff sei eine Sache von Sekunden gewesen. "Das war wie eine Schockstarre", sagte Giffey. "Weil niemand damit gerechnet hatte und alle einen Moment hatten, wo sie gar nicht richtig wussten, was macht man jetzt? Und diesen Moment hat der Täter auch genutzt, um das Haus zu verlassen."
Giffey entsetzt über Angriffe auf politische Menschen
Giffey hat in Rudow ihren Wahlkreis für das Landesparlament und weilte als Abgeordnete in der Bibliothek, die sie nach eigenen Angaben seit Jahren unterstützt. Nach ihren Angaben sagte der Täter auch etwas. Was genau, sagte sie nicht - die Polizei habe aus ermittlungstaktischen Gründen darum gebeten.