Berlin: Schülerin stirbt bei Abifeier - Schule äußert sich zum Sturz
Autor: Agentur dpa
Berlin, Dienstag, 04. Juli 2023
Geplant war eine ausgelassene Party nach dem Abitur von Hunderten Schülern eines Gymnasiums in Berlin. Die Feier startete in Räumen eines großen Hotels - und endete tragisch.
Update vom 04.07.2023, 12.10 Uhr: Abiturfeier in Berlin endet tödlich - 17-Jährige stürzt in die Tiefe
Abiturpartys stehen für das endgültige Ende der Schulzeit, die Vorfreude von 17- und 18-Jährigen auf einen langen Sommer und den Eintritt in ein neues Leben. In Berlin endete eine Feier in der Nacht zu Montag mit dem tödlichen Unfall einer Abiturientin. Fassungslos und voll Trauer reagierten die Schule und Politiker auf den Tod der Jugendlichen. Während der Party im Nebengebäude eines großen Hotels in Berlin-Neukölln war die 17-Jährige durch ein Dach acht Meter tief gestürzt und gestorben.
Das betroffene Rosa-Luxemburg-Gymnasium, eine bekannte Schule im Norden Berlins, sprach am Montag von "unendlicher Trauer". Auf der Internetseite hieß es: "Tage der Freude endeten jäh. (...) Keine Antwort. Schmerz, der tief geht und nicht weichen wird. Wir sind in Gedanken bei der Familie der jungen Frau und bei allen Absolventinnen und Absolventen."
In einem Brief an die Eltern, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag, stellte die Schulleitung es den Familien frei, die Kinder und Jugendlichen in den nächsten Tagen zu Hause zu lassen. Das Unterrichtsangebot werde aufrechterhalten. Auch alle angekündigten Veranstaltungen wie die Sportfeste fänden statt, hieß es. Zugleich bat die Schulleitung um Verständnis, "dass derzeit die Betreuung der über 150 Absolventinnen und Absolventen und deren Familien im Fokus der Beziehungsarbeit" stehe.
Krisenteam betreut Schüler nach Tod einer Abiturientin
Nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung gibt es psychologische Unterstützung für die Schülerinnen und Schüler. Das Krisenteam der Schule sei tätig und es gebe interne Gesprächsangebote, teilte ein Sprecher mit. Berlin Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) zeigte sich "tief bestürzt" über das Unglück. "Meine Anteilnahme gilt der Familie, den Angehörigen und der Schulgemeinschaft. Die genauen Umstände müssen nun aufgeklärt werden."
Der Notruf bei der Feuerwehr wegen zwei schwer verletzter Menschen am Hotel Estrel an der Sonnenallee ging um 1.28 Uhr ein, wie ein Sprecher sagte. Seit dem Abend feierten Hunderte Abiturienten, Freunde und Verwandte in eher schmucklosen Veranstaltungshallen nahe dem eigentlichen Hotelgebäude. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kletterten die 17-jährige Jugendliche vom Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Berlin-Pankow und ein ebenfalls 17-jähriger Mit-Abiturient über eine Leiter auf ein Flachdach neben dem Partyraum, in dem ihre Mitschüler feierten.
Dann stürzten sie gleichzeitig durch das Dach acht Meter in die Tiefe. Die Polizei sprach von einer größeren Lichtkuppel aus Kunststoff, durch die die beiden Jugendlichen brachen. Das Hotel teilte mit, sie hätten sich auf dem Dach "auf eine Plastiküberdachung gesetzt. Die Luke ist unter dem Gewicht der beiden eingebrochen".
Mitschüler bricht ebenfalls durchs Dach und wird verletzt
Der zweite Jugendliche hatte dabei Glück und fiel vermutlich auf einige Behälter, die seinen Sturz bremsten, sodass er weniger stark verletzt wurde. Möglicherweise waren es Mülltonnen, so die Polizei. Die 17-Jährige wurde durch den Aufprall auf dem Boden lebensgefährlich verletzt.