Druckartikel: Berlin: Nach Mord an Fünfjähriger in Park - Polizei findet mögliche Tatwaffe

Berlin: Nach Mord an Fünfjähriger in Park - Polizei findet mögliche Tatwaffe


Autor: Agentur dpa

Berlin, Mittwoch, 01. März 2023

Passanten finden in einem Berliner Park ein verletztes Mädchen. Wenig später stirbt die Fünfjährige. Ihr Babysitter, ein Bekannter der Familie, steht nun unter Tatverdacht. Nun hat die Polizei den Fund einer möglichen Tatwaffe bestätigt.
Eine vermisste Fünfjährige wurde mit Verletzungen im Bürgerpark Pankow gefunden. Wenig später stirbt das Mädchen.


Update vom 01.03.2023, 15 Uhr: Polizei findet mögliche Tatwaffe

Nach dem gewaltsamen Tod eines fünfjährigen Mädchens in Berlin-Pankow ist eine mögliche Tatwaffe gefunden worden. Das teilte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf Anfrage mit. Zuvor hatte die Zeitung B.Z. über den Fund eines Messers im Fall der getöteten Anissa berichtet. Auf Fragen nach dem Fundort und -zeitpunkt sowie der Art der Waffe antwortete die Staatsanwaltschaft zunächst nicht.

"Die Ermittlungen dauern an", hieß es von der Behörde. Weitere Auskünfte könnten derzeit nicht erteilt werden, da dies die Ermittlungen möglicherweise gefährden könnte. Unbestätigten B.Z.-Angaben zufolge soll die Waffe am vergangenen Wochenende gefunden worden sein. Sie werde bei der Kriminaltechnik untersucht.

Video:




Die Fünfjährige war am 21. Februar als vermisst gemeldet und wenige Stunden später leblos in einem Gebüsch im Bürgerpark in Pankow gefunden worden. Ihr Körper wies mehrere Messerstiche auf. Das Kind starb im Krankenhaus. Die Polizei nahm einen 19-Jährigen fest, einen Freund von Anissas Familie. Der Mann ist in Untersuchungshaft. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen Totschlags.

Der Tatverdächtige sagte nach bisherigen Angaben nichts zu den Anschuldigungen. Ein sexuelles Motiv spiele nach derzeitiger Sachlage keine Rolle, hatte es von der Staatsanwaltschaft geheißen. Der 19-Jährige sollte laut Zeugen zwischenzeitlich auf das Mädchen und seine drei jüngeren Geschwister auf einem Spielplatz nahe dem Park aufpassen. Von dort sei er dann mit der Fünfjährigen weggegangen, angeblich, weil das Kind zur Toilette musste. Etwas später sei der Mann allein zurückgekommen. Er habe gesagt, dass er das Kind verloren habe.

Update vom 23.02.2023, 7.30 Uhr: Die Spurensuche in Berlin geht weiter

Nach dem gewaltsamen Tod der fünfjährigen Anissa ermittelt die Polizei weiter zu möglichen Motiven und dem genauen Tathergang. Dafür sollen am Donnerstag weitere Spuren ausgewertet und Zeugen befragt werden, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Ein 19 Jahre alter Verdächtiger befindet sich in Untersuchungshaft. Er war ein Freund der Familie des Mädchens - und Babysitter der vier Kinder. Gegen den jungen Mann wurde am späten Mittwochnachmittag Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erlassen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.

Bisher habe er nichts zu den Beschuldigungen gesagt, so der Sprecher. Da die Motivlage noch unklar sei, laute der Vorwurf zunächst Totschlag, erklärte der Sprecher. "Er ist festgenommen worden, weil er derjenige war, der mit dem Mädchen losgegangen und ohne es zurückgekommen ist."

Ein sexuelles Motiv spiele nach derzeitiger Sachlage keine Rolle, hieß es von der Behörde. Das habe auch die Obduktion der Leiche bestätigt. Eine Mordkommission versucht nun die Hintergründe und das Tatgeschehen aufzuklären.

Update vom 22.02.2023, 14 Uhr: 19-jähriger Babysitter festgenommen - "dringender Tatverdacht"

Nach dem gewaltsamen Tod eines fünfjährigen Mädchens in Berlin steht der 19-jährige Babysitter des Kindes unter dringendem Verdacht. Der Mann habe am Dienstagnachmittag auf das Mädchen und seine jüngeren Geschwister auf einem Spielplatz im Stadtteil Pankow im Norden Berlins aufgepasst, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Das Mädchen wurde etwas später durch mindestens eine Stichwunde verletzt in einem nahe gelegenen Park gefunden. Es starb kurz darauf im Krankenhaus.

Die Leiche des Kindes wurde seit Mittwochvormittag obduziert. Ein Ergebnis war zunächst nicht bekannt. Der Verdächtige sollte im Lauf des Tages einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden. Bisher habe er sich nicht zu der Tat geäußert. Wie der Vorwurf lauten sollte, also etwa Totschlag oder Mord, sei noch nicht geklärt, hieß es. "Ein sexuelles Motiv spielt nach derzeitiger Sachlage keine Rolle", sagte die Sprecherin. Die genauen Hintergründe der Tat seien noch Gegenstand der Ermittlungen der Mordkommission.

Der 19-jährige Mann habe auf dem Spielplatz auf die vier Kinder der Familie aufgepasst, so die Sprecherin. Mit der Fünfjährigen sei er dann weggegangen. Zur Begründung habe er gesagt, das Kind müsse zur Toilette. Er habe andere Menschen gebeten, auf die drei jüngeren Kinder aufzupassen. Der Mann sei dann ohne das Mädchen zurückgekommen und habe gesagt, er habe es verloren.

Andere Menschen alarmierten gegen 15.00 Uhr die Polizei, die daraufhin eine große Suchaktion mit mehr als 100 Beamten und einem Hubschrauber begann. Einige Stunden später, gegen 17.40 Uhr, wurde das leblose Mädchen etwa 700 Meter entfernt im Bürgerpark gefunden. Eine Wiederbelebung blieb erfolglos. Das Kind wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, wo es starb. Kurz darauf nahm die Polizei den 19-jährigen Babysitter in der Nähe des Fundorts "am Rande des Parks" fest.

Der Verdächtige sei ein Bekannter der Familie, seine Mutter und die Mutter des getöteten Mädchens seien befreundet, sagte die Sprecherin. Das Opfer hat Angaben der Polizei zufolge eine deutsch-polnisch-türkische Staatsangehörigkeit. Ob die Familie und der Verdächtige in Pankow wohnen oder in benachbarten Stadtteilen, wollte die Staatsanwaltschaft noch nicht mitteilen.

Die Berliner Kriminalpolizei begann noch am Dienstagabend mit der Spurensuche in dem extra ausgeleuchteten Park. Auch am Mittwochmorgen war der Fundort auf einem Hügel im dem Park noch weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Polizisten sicherten den Bereich ab, Kriminaltechniker waren vor Ort.

Dutzende Polizisten bildeten eine Kette, um den gesamten Park vom Fundort der Leiche Richtung Spielplatz abzusuchen. Sie durchkämmten mit Stöcken und Rechen Gebüsche und das Laub auf dem Boden und suchten in Altglascontainern. Die Polizei ließ zudem eine Drohne aufsteigen, um aus der Luft Fotos vom Fundort zu machen. Auch mögliche Zeugen sollten befragt werden.

In der Nähe des Fundortes der Leiche hatten schon am Dienstagabend Menschen Kerzen aufgestellt, eine gelbe Blume und ein kleines Kuscheltier wurden auf den Weg gelegt. Auch am Mittwochmorgen blieben Menschen dort stehen, bei einigen waren Tränen zu sehen.

Update vom 22.02.2023, 10 Uhr: Mit Messerstichen getötet?

Wenige Stunden nach dem Tod einer Fünfjährigen in Berlin geht die Spurensuche im Bürgerpark Pankow weiter. Am Mittwochmorgen war der Fundort auf einem Hügel im Park noch weiträumiger abgesperrt, als in der Nacht, wie ein dpa-Reporter vor Ort beobachtete. Zahlreiche Polizisten und Polizistinnen sicherten den Bereich ab und stellten Spuren sicher.

Indes wurden weitere Details zu dem mutmaßlichen Verbrechen bekannt. So habe das am Dienstagabend gefundene Mädchen "mindestens eine Stichverletzung" aufgewiesen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen. Weitere Details nannte er zunächst nicht. Zuvor hatte ein Sprecher am Dienstag gesagt, das Kind habe Verletzungen, "wo man annehmen muss, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt, wo das im Raum steht".

Die Festnahme des Tatverdächtigen geschah laut einer Polizeisprecherin in der Nähe des Fundorts. Der 19-Jährige sei am Dienstag "am Rande des Parks", in dem auch das Mädchen gefunden wurde, gefasst worden. "Wenn sich der Tatverdacht erhärtet, soll er heute einem Haftrichter vorgeführt werden", so die Sprecherin weiter.

Die genauen Hintergründe der Tat seien noch Gegenstand der Ermittlungen. Dabei werde auch geprüft, in welcher Beziehung der Verdächtige und das Opfer standen. Zuvor hatte die Polizei bereits gesagt, dass der Tatverdächtige einen Bezug zu dem Mädchen habe.

Das Kind wurde seit Dienstagnachmittag vermisst und am Abend im Bürgerpark Pankow gefunden. Es wurde noch per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, wo es aber starb. Das Opfer hat den Angaben zufolge deutsch-polnisch-türkische Staatsangehörigkeit. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

Original-Meldung vom 22.02.2023, 7 Uhr: Fünfjährige verletzt in Berliner Park gefunden

Nach dem Tod eines fünfjährigen Mädchens in Berlin setzt die Polizei ihre Ermittlungen zu den Hintergründen fort. So solle der festgenommene Verdächtige am Mittwoch befragt werden, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst war unklar, ob sich der deutsch-türkische 19-Jährige äußern wird. Der junge Mann war am Dienstag festgenommen worden, nachdem Passanten das vermisste Mädchen leblos im Bürgerpark Pankow gefunden hatten. Das Kind war noch per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden. Dort starb es.

"Es wies Verletzungen auf, wo man annehmen muss, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt, wo das im Raum steht", sagte der Polizeisprecher am späten Dienstagabend. Der festgenommene 19-Jährige habe einen Bezug zu dem Mädchen, das die deutsch-polnisch-türkische Staatsangehörigkeit besitze, sagte der Sprecher. In welcher Beziehung das Opfer und der Festgenommene konkret zueinander standen, sagte er aber nicht.

Mädchen leblos aufgefunden: Große Suchaktion

Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Polizistinnen und Polizisten hatten bis in den späten Abend Spuren im Bürgerpark Pankow gesichert. Nun sollen mögliche Zeugen befragt werden. Wann die Obduktion der Leiche des Mädchens erfolgt, war zunächst unklar.

Bevor die Fünfjährige verschwand, soll es laut Polizei im Paule Park hinter dem Rathaus-Center gesehen worden sein. Von dort sind es nur einige Hundert Meter bis zum späteren Fundort. Was konkret geschah, blieb zunächst unklar. Wie der RBB berichtete, suchte die Polizei zeitweise mit knapp 100 Einsatzkräften und einem Hubschrauber nach dem Mädchen.

Nach dem Tod des Mädchens stellten Menschen in der Nähe des Fundortes Kerzen auf, eine gelbe Blume und ein kleines Kuscheltier wurden abgelegt. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) reagierte bestürzt. "Meine Gedanken sind bei den Eltern des kleinen Mädchens und ihren Angehörigen. Es bricht mir das Herz und ich bin zutiefst traurig", schrieb sie bei Twitter.