Beliebte Tabak-Alternative bald verboten? Minister redet Klartext
Autor: Agentur dpa
Berlin, Montag, 29. Dezember 2025
Umweltminister Schneider will eine beliebte Alternative zu klassischen Zigaretten verbieten. Mit der Gesundheit hat das in erster Linie aber nichts zu tun.
Klare Meinung: Wenn es nach Bundesumweltminister Carsten Schneider geht, werden Einweg-E-Zigaretten in Deutschland verboten.
"Das ist meine ganz, ganz klare Präferenz", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur auf eine entsprechende Frage. Endgültig sei das zwar noch nicht entschieden, es gebe noch rechtliche Fragen zu klären. "Aber ich bin da sehr dafür."
Verbot von Einweg-E-Zigaretten geplant? Umweltminister mit klarer Meinung
Schneider begründet seine Pläne mit Gesundheit, Umweltschutz und Sicherheit in der Entsorgung. "Die Dinger sind gefährlich. Wenn die in eine Müllanlage kommen, dann können sie explodieren und sie explodieren auch. Und es gibt jeden Tag ein Feuer in einer Müllanlage." Das gefährde nicht nur die Angestellten dort, sondern sei auch umweltschädlich.
Der Bundestag hatte die Bundesregierung im November aufgefordert, ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten zu prüfen. Den entsprechenden Prüfauftrag hatten die Koalitionsfraktionen der CDU/CSU und SPD eingebracht. Zuvor hatte sich der Bundesrat für ein Verbot ausgesprochen, woraufhin die Bundesregierung allerdings rechtliche Bedenken äußerte. In Belgien, Frankreich und Großbritannien sind Einweg-E-Zigaretten bereits verboten.
Auch der nordrhein-westfälische Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) sprach sich für ein Verbot aus. "Einweg-E-Zigaretten schädigen nicht nur die Gesundheit und verschwenden Rohstoffe, sie verursachen auch viele Brände in Recyclinganlagen." Wenn die Bundesregierung nicht bald handele, entziehe sie der Recyclingbranche die wirtschaftliche Grundlage. Fast täglich verursachten Lithium-Ionen-Akkus Brände mit teils schweren Schäden in den Anlagen.
Fast täglich schwere Schäden in Recyclingbetrieben durch Einweg-E-Zigaretten
Von Juli an können Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland E-Zigaretten überall dort, wo sie verkauft werden, auch zurückgeben. "Sollte man auch, wenn man insbesondere die Umwelt nicht verschmutzen will", sagte Schneider. Bislang ist eine Rückgabe nur in größeren Geschäften möglich. Ein Pfandsystem gibt es weiterhin nicht.
Nach einer Schätzung des Branchenverbandes BfTG geben die Bundesbürger für E-Zigaretten, auch Vapes genannt, in diesem Jahr 2,4 Milliarden Euro aus, Tendenz steigend. Ein Zehntel entfällt auf Einweg-Produkte und der Rest auf Geräte, die man aufladen und neue Flüssigkeit ergänzen kann. In den letzten Jahren ist ihr Anteil damit dramatisch gesunken, 2022 machten sie laut BfTG noch 40 Prozent aus.