Italiens Superzug: Fährt der "Rote Pfeil" künftig bis nach Franken?
Autor: Aaron Hofmann, Stefan Lutter
Deutschland, Mittwoch, 19. November 2025
Moderne Schnellzüge verbinden immer mehr Städte in Europa miteinander. Für Reisende entstehen durch internationale Kooperationen neue Möglichkeiten auf der Schiene.
Sie heißen "Freccisarossa", sind die bekanntesten Schnellzüge Italiens und bringen dort täglich tausende Gäste durch das Land. Künftig sollen die Züge aus "Bella Italia", die aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit auch als "Roter Pfeil" bezeichnet werden, auch in Deutschland fahren. Denn: Für 2026 plant die italienische Staatsbahn eine Expansion des Bahnnetzes bis nach München.
Auch Franken könnte von den Baumaßnahmen profitieren, was daran liegt, dass der Bahnnetzbetreiber bereits Pläne hat, den öffentlichen Personennahverkehr bis nach Nürnberg zu erweitern. Wohin ihr in Zukunft mit dem erweiterten Schnellzug-Angebot fahren könnt, erfahrt ihr im Folgenden.
Italiens Superzug: "Roter Pfeil" soll künftig bis nach Nürnberg fahren
Wer nach Italiens in den Urlaub fährt, muss häufig mit langen Staus, langen Strecken und hohen Bergen rechnen, die zunächst durchquert werden müssen. Zudem gibt es aktuell einige Sanierungsarbeiten an maroden Bauwerken und Brücken, wie der Luegbrücke. Die Arbeiten an dieser gehen voraussichtlich noch bis 2030 und bringen kilometerlange Staus mit sich.
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Das Bahnnetz gilt als eine besonders beliebte Alternative zum Reisen mit dem Auto und ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Wer aktuell jedoch mit dem Zug in den schönen Süden reisen möchte, muss zunächst nach München, um von dort weiter nach Verona, Bologna, Rimini, Ancona und in andere Südstädte zu kommen. In Zukunft soll sich das jedoch ändern, denn das italienische Bahnnetz soll um eine Direktverbindung zwischen dem Nürnberger Hauptbahnhof und Rom erweitert werden.
Die staatliche Bahngesellschaft "Ferrovie dello Stato" (FS) möchte ihre Geschäfte nach Deutschland ausweiten und hat dafür einen festen Plan für die kommenden Jahre. Zunächst soll der italienische Schnellzug "Frecciarossa", auch als "Roter Pfeil" bekannt, ab 2026 auch den Münchner Hauptbahnhof anfahren. Bis 2029 sollen zusätzliche Züge von FS eingesetzt werden, die dann auf neuen Direktverbindungen zu europäischen Städten in Deutschland, Spanien und Frankreich dienen sollen.
Italiens Staatsbahn FS plant Einstieg in deutschen Fernverkehr
Die italienische Staatsbahn (FS) setzt weiter auf internationale Expansion und richtet ihren Fokus nun auf das deutsche Fernverkehrsnetz. Vorstandschef Stefano Donnarumma betonte im Interview mit dem "Handelsblatt", dass konkrete Gespräche mit dem deutschen Schienennetzbetreiber angestrebt werden. Das Ziel sei, mittelfristig im Fernverkehr eine ernstzunehmende Alternative zur Deutschen Bahn zu schaffen. Schon im Nahverkehr ist FS mit ihrer Tochter Netinera in Deutschland vertreten und betreibt diverse Regionalverbindungen.
Hotels & Unterkünfte in Italien bei Hotel.de ansehenEinen Auftakt der neuen Fernverkehrsstrategie stellt ein von der EU gefördertes Pilotprojekt dar: Ab Ende 2026 sollen Hochgeschwindigkeitszüge des Typs "Frecciarossa" - vergleichbar mit den deutschen Inter-City-Express-Zügen (ICE) - München direkt mit Mailand und Rom verbinden. Und das in nur sechseinhalb beziehungsweise achteinhalb Stunden, ohne Umstieg. Die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn, der österreichischen ÖBB und Trenitalia, einer Tochter der FS, ist ein bedeutender Schritt zu mehr Wettbewerb und Komfort auf Europas Schienen. Ab Dezember 2028 sind auch Direktverbindungen von Berlin nach Mailand und Neapel geplant, wobei Nürnberg als zentraler Bahnknotenpunkt integriert wird.