Besonderer Ausflugstipp am Wochenende: Salutschießen auf Festung Königstein mit alter Kanone
Autor: Stefan Lutter
Königstein (Sächsische Schweiz), Freitag, 02. Mai 2025
Unser Tipp für das kommende Wochenende: Ein Salutschießen mit der 300 Jahre alten Kanone "Starke Auguste" auf der historischen Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz. Die Veranstaltung bietet spannende Einblicke in die militärische Geschichte Sachsen und mehr.
Wer schon immer mal erleben wollte, wie eine 300 Jahre alte Kanone abgefeuert wird, hat dazu am Samstag, 3. Mai 2025, auf der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz Gelegenheit.
Zwischen 14 und 16 Uhr erwacht die legendäre Kanone "Starke Auguste" zum Leben. Beim großen Salutschießen können Besucher miterleben, wie das historische Plateau in den sächsischen Elbauen erzittert – ganz wie zu Zeiten Augusts des Starken.
Ausflugstipp am 3. Mai: "Wooommms! Die Starke Auguste feuert wieder!"
Auf Facebook macht die Festung mit einem Post auf die bevorstehende Veranstaltung aufmerksam: "Wooommms! Die Starke Auguste feuert wieder!", heißt es in dem Beitrag. Und weiter: "Am 3.5. (14-16 Uhr) wird es laut auf der Festung Königstein! Erlebt, wie die legendäre Starke Auguste erwacht."
Die Facebook-Ankündigung für das Salutschießen wird fast ausschließlich wohlwollend kommentiert. Die Reaktionen reichen von "Immer wieder gewaltig", "Klasse!! Das würd ich auch gern sehen!" bis zu "guck mal! Wie in Nizza" - eine Anspielung auf die Tradition der Mittagskanone in der Stadt an der französischen Riviera. Ein Nutzer lobt explizit auch die Fotos, mit der für den Termin geworben wird. Woraufhin die Veranstalter mit "Live ist es noch imposanter" antworten. Ein anderer Nutzer hat eine Warnung für Zartbesaitete parat: "Einmal war ich schon dabei. Ohrenschützer nicht vergessen."
Die etwa 30 Kilometer von Dresden entfernte Festung war einst der sicherste Ort im Kurfürstentum und späteren Königreich Sachsen, informieren die Veranstalter. Wesentliches Element der Abschreckung waren die mächtigen Kanonen, wie die Batterie auf der nach Westen blickenden Georgenbastion. Gegossen wurde die fünf Geschütze damals im Auftrag des Kurfürsten August des Starken. Jedes der Bronzerohre wog über drei Tonnen. Und um einer 24 Pfund schwere Eisenkugel abzufeuern, wurden einst acht Pfund Schwarzpulver benötigt.
Festung Königstein: Salutschießen mit historischer Kanone
"Wie klingt es - und wie fühlt es sich an -, wenn solch ein gewaltiges Bronzerohr spricht?" Eine Antwort auf diese Frage erhalten Besucher der Festung seit zwei Jahren im Rahmen besonderer Anlässe. Denn eines der Geschütze, die "Starke Auguste", wurde 2023 offiziell getauft, nachdem sie vom Beschussamt Suhl geprüft und für den Einsatz bei Böllerschüssen zugelassen wurde. Diese Prüfung machte sie zu einer der wenigen schussbereiten Museumskanonen in Deutschland. Die Kanone wird regelmäßig bei Veranstaltungen wie dem "Kanonendonner über dem Elbtal" eingesetzt, wo sie historische Feuerkraft demonstriert. Während dieser Vorführungen wird sie von den Kurfürstlich-Sächsischen Kanonieren in originalgetreuen Uniformen bedient, was den Besuchern ein authentisches historisches Erlebnis bietet.
Die "Starke Auguste" ist ein beeindruckendes Stück militärhistorischer Technik aus der Ära Augusts des Starken. Das 300 Jahre alte Geschütz ist eine 24-pfündige Halbe Kartaune, die zwischen 1712 und 1717 in Danzig von Michael Wittwerck im Auftrag des Kurfürsten gegossen wurde. Mit einer Länge von 328 cm, einem Gewicht von über 3,2 Tonnen und einem Kaliber von 150 mm war sie in der Lage, Kugeln mit einem Gewicht von 24 Pfund abzufeuern. Die Kanone ist heute auf einer nach historischem Vorbild rekonstruierten Lafette montiert, die mit gelber Eisenmennige und schwarzer Teerfarbe angestrichen ist.