Analyse: Markus Söder fährt die größte Dreckschleuder
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Dienstag, 19. August 2025
Der Dienstwagen-Check 2025 zeigt, welche Politiker mit ihren Fahrzeugen den Klimaschutz vergessen. Spitzenreiter Markus Söder und weitere Minister fahren Dienstwagen mit erschreckend hohen CO₂-Werten.
Politiker reden über Klimaschutz – doch ihre Dienstwagen erzählen oft eine andere Geschichte. Der aktuelle Dienstwagen-Check 2025 der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, wie groß die Diskrepanz zwischen Worten und Taten ist. Das Fazit der am Dienstag, 19. August 2025, veröffentlichten Analyse: Die Mehrheit der deutschen Spitzenpolitiker fährt weiterhin Dienstwagen, die den Klimaschutz nicht voranbringen. Von insgesamt 238 Fahrzeugen auf Bundes- und Landesebene überschreiten 151 die EU-Flottengrenzwerte für CO₂-Emissionen und erhalten eine rote Karte. Nur 87 Fahrzeuge sind rein elektrisch unterwegs.
Besonders auffällig ist die Diskrepanz zwischen den Spitzenreitern und den Schlusslichtern. So fährt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen Elektro-Dienstwagen mit nur 70 Gramm CO₂-Ausstoß pro Kilometer. Im Gegensatz dazu verursacht der Benziner von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder 292 Gramm CO₂ – der schlechteste Wert unter den Landeschefs.
Spitzenpolitiker setzen weiterhin auf klimaschädliche Dienstwagen
Auf Bundesebene sei der Anteil an rein batterieelektrischen Dienstwagen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen: von 50 auf 57 Prozent. Allerdings gibt es bei den Verbrauchswerten der Elektrofahrzeuge erhebliche Unterschiede, die von 14,5 bis 24 Kilowattstunden pro 100 Kilometer reichen. Die Deutsche Umwelthilfe kündigte an, künftig auch die Effizienz der Elektrofahrzeuge genauer zu prüfen.
Insgesamt verfehlen jedoch 63 Prozent der Dienstwagen den geltenden EU-Flottengrenzwert von 93,6 Gramm CO₂ pro Kilometer. Besonders schlecht schneiden die Dienstwagen der Umweltministerinnen und -minister auf Länderebene ab. Während Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan mit 59 Gramm CO₂ pro Kilometer den besten Wert erzielt, liegt Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann mit 205 Gramm CO₂ am Ende der Liste.
Damit steht fest: Während weltweit der Druck wächst, CO₂-Emissionen zu senken, setzen viele Regierungsvertreter noch immer auf Fahrzeuge, die weit über den EU-Grenzwerten für Klimafreundlichkeit liegen. Mit schweren SUVs und Limousinen, die oft als Statussymbole gelten, scheinen einige der politischen Entscheidungsträger ihre Verantwortung für den Klimaschutz zu ignorieren.
Ganz oben in der Dienstwagen-Flop-10: Markus Söders BMW X7
Besonders drastisch fällt der Spitzenplatz von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf, der mit seinem BMW X7 die traurige Führung der "Flop-10"-Liste übernimmt. Doch er ist bei weitem nicht allein.
Vom Berliner Bürgermeister bis zur Bildungsministerin in Nordrhein-Westfalen: Viele hochrangige Politikerinnen und Politiker bleiben ihrer Vorliebe für große, spritfressende Fahrzeuge treu. Ihre Dienstwagen stoßen teils das Dreifache des erlaubten Wertes aus, was den dringend notwendigen Fortschritt im Verkehrssektor infrage stellt.