Agrardiesel und Schuldenbremse - was im Haushalt 2024 steckt
Autor: Andreas Hoenig und Theresa Münch, dpa
, Dienstag, 30. Januar 2024
Eigentlich wird der Bundeshaushalt im Dezember des Vorjahres beschlossen. Doch diesmal mussten erst Milliardenlöcher gestopft werden. Jetzt soll endlich alles unter Dach und Fach.
Das Jahr hat längst begonnen, doch wofür der Staat gerade wie viel Geld ausgeben darf, ist noch immer nicht offiziell beschlossen. In dieser Woche will der Bundestag das ändern: Die Schlussberatungen für den Etat 2024 stehen an.
Vier Tage lang werden die Budgets für jedes Ministerium noch einmal debattiert, in der traditionellen Generaldebatte wird über die Politik der Bundesregierung gestritten. Danach soll der Haushalt am Freitag verabschiedet werden - ebenso wie ein Gesetz zur Umsetzung von Sparmaßnahmen.
Zum Auftakt warf die Union der Ampel-Koalition am Dienstag vor, zwar vom Sparen zu reden - in Wahrheit aber weiter über die Verhältnisse zu leben. Die Ampel wolle wesentlich mehr Geld ausgeben als vor der Corona-Krise. Finanzminister Christian Lindner verteidigte die Pläne: Die Koalition beweise damit «Gestaltungsehrgeiz», sagte er.
Warum passiert das dieses Mal alles so spät?
Normalerweise segnet der Bundestag den Haushalt im Dezember des Vorjahres ab. Diesmal jedoch durchkreuzte das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts die Pläne: Kurzfristig mussten im Kernhaushalt sowie im Klima- und Transformationsfonds Milliardenlöcher gestopft werden.
SPD, Grüne und FDP rangen wochenlang um Sparmaßnahmen, erst kurz vor Weihnachten gab es eine Grundsatzeinigung - und Mitte Januar die entscheidende Sitzung im Haushaltsausschuss des Bundestags. Seit Jahresbeginn arbeitet die Regierung daher mit einer vorläufigen Haushaltsführung: Vorerst sind nur Ausgaben möglich, die nötig sind, um die Verwaltung aufrechtzuerhalten und rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen.
Was sind Kernpunkte des Haushalts?
Nach der entscheidenden Sitzung im Haushaltsausschuss ist der Etat jetzt im Grunde festgezurrt. Vorgesehen sind Ausgaben von 476,8 Milliarden Euro. Das sind rund 5635 Euro pro Einwohner in Deutschland.
Der mit Abstand größte Etat ist erneut der Sozialetat mit Ausgaben von rund 175,6 Milliarden Euro - davon gehen große Teile in die Rentenversicherung, dazu kommen zum Beispiel Ausgaben für das Bürgergeld.