"2G" bei vollen Intensivstationen: Baden-Württemberg hat die strengsten Corona-Regeln
Autor: Nadine Wüste
Stuttgart, Montag, 13. Sept. 2021
Ab Montag gelten in Baden-Württemberg die strengsten Corona-Regeln Deutschlands. Liegen auf den Intensivstationen landesweit mehr als 300 Corona-Patienten, gilt verpflichtend "2G". Für Ungeimpfte wird das Leben dadurch spürbar schwerer.
- Ab Montag (13. September 2021): In Baden-Württemberg herrschen die strengsten Corona-Regeln
- Ungeimpfte werden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, wenn es zu viele Corona-Patienten gibt
- Der Handel spricht von einem "Todesstoß"
Ab Montag (13. September 2021) soll laut Baden-Württembergs Landesregierung die strengste Corona-Beschränkung in ganz Deutschland gelten. Ungeimpfte werden laut der Regelung vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, wenn mehr als 300 Corona-Patienten auf den landesweiten Intensivstationen behandelt werden müssen: Es gilt "2G". Darüber informiert am Donnerstag (09. September 2021) der Business-Insider. Bestätigt werden die Informationen aus Regierungskreisen des Bundeslandes.
Baden-Württemberg führt "2G"-Regeln bei zu vielen Corona-Patienten ein
Bislang galt die 2G-Regelung nur in Hamburg für Restaurants, Hotels und Veranstaltungen - allerdings optional. Anders als in Hamburg nutzt Baden-Württemberg den Spielraum im überarbeiteten Infektionsschutzgesetz und legt die Messlatte höher. Doch auch hier gibt es Abstufungen.
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Liegen zwischen 200 und 250 Corona-Patienten landesweit auf Intensivstationen, greift die erste Warnstufe. Das bedeutet für Ungeimpfte, dass sie für Innenräume einen negativen PCR-Test vorweisen müssen. Ab 300 belegten Betten werden Ungeimpfte so gut wie vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Derzeit sind 168 Betten belegt. Möglich ist ihnen dann nur noch der Zugang zu Supermärkten, Tankstellen und Bäckereien. Bekleidungsgeschäfte, Kinobesuche oder ähnliches ist ihnen dann nicht mehr möglich. Das Bundesland lässt den Ungeimpfte kaum eine andere Wahl, als sich impfen zu lassen, wollen sie bei der zweiten Warnstufe noch Teil des öffentlichen Lebens sein.
Allerdings gibt es auch Ausnahmen: Ausgeschlossen von dieser Regelung sind Kinder unter 12 Jahren und Schwangere, da für sie noch keine Impf-Empfehlung der Stiko vorliegt, so der Business-Insider. Bereits im Vorfeld warnte der Handel in Baden-Württemberg vor "fatalen Konsequenzen", wenn Corona-Regeln zum Nachteil für Ungeimpfte eingeführt werden. Vielerorts würde das dem eh schon angeschlagenen stationären Einzelhandel "den Todesstoß" geben, heißt es. Der Handel habe schließlich bewiesen, dass es möglich ist, durch die Maskenpflicht und entsprechende Hygienekonzepte Kund*innen und die Belegschaft vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, erklärte Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes Baden-Württemberg gegenüber dem Business Insider.