9-Euro-Ticket: Vorsicht, am Freitag drohen Bußgelder - darauf musst du achten
Autor: Melina Mark
Deutschland, Donnerstag, 30. Juni 2022
Das 9-Euro-Ticket sorgt zwar einerseits für überfüllte Züge, andererseits aber auch für eine deutliche Entlastung deutscher Geldbörsen. Was 9-Euro-Ticket-Nutzer*innen nun nicht versäumen dürfen, ist eine Frist, die zum Freitag verstreicht. Wer sie vergisst, riskiert ein Bußgeld.
Das 9-Euro-Ticket wird von Vielen genutzt, ist aber Fluch und Segen zugleich: Es entlastet finanziell, jedoch muss man bei seiner Nutzung mit Wartezeiten und überfüllten Zügen rechnen. Wer den "Freifahrtschein zum Schnäppchenpreis", wie ihn die Deutsche Presse-Agentur bezeichnet, auch weiterhin nutzen möchte, darf eine wichtige Frist nicht vergessen. Andernfalls, drohen ab Freitag Bußgelder.
Die Deutsche Bahn weist auf ihrer Internetseite darauf hin, dass das Ticket zwar über den Zeitraum von drei Kalendermonaten verfügbar ist und genutzt werden kann, jedoch ist es ein Monatsticket und kein Drei-Monatsticket. Das bedeutet, es ist jeweils vom 1. des Monats, ab 0 Uhr, bis zum letzten Tag des Monats, um 24 Uhr, gültig und muss monatlich erneuert werden.
Erneuerung nicht vergessen: Das Ticket gilt bis zum Ende eines Monats
Ticket-Nutzer*innen, die der Meinung sind, der Fahrschein gelte 30 Tage lang - ungeachtet des Kalendermonats - irren sich. Es ist nämlich ganz egal, an welchem Tag im Monat das 9-Euro-Ticket erworben wurde, denn es gilt immer nur bis zum letzten Monatstag.
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In den Regionalzügen der Deutschen Bahn zeichnet sich ein Trend ab: es kommt "vor allem entlang touristischer Strecken regional wie erwartet zu Auslastungsspitzen", teilte die Bahn mit. Es werde jedoch stetig versucht, das Problem der enormen Auslastung in den Griff zu bekommen. Unter der Woche habe das 9-Euro-Ticket die Zahl der Fahrgäste nur um etwa 10 Prozent erhöht. Die Bahn betont zudem, sie habe ihr Angebot im Regional- und im Fernverkehr erhöht. "Wir setzen alles in Bewegung, was wir haben", sagt eine Sprecherin.
Auch die Bayerischen Regiobahn (BRB) betont: "Alles rollt, was wir haben." Ein enormes Problem seien allerdings die vielen Baustellen und Langsamfahrstellen der DB Netz, die nach dem Unfall in Garmisch-Partenkirchen ihre Gleise sehr genau anschaue. Auf den BRB-Strecken Richtung Chiemgau und Inntal sei die Hälfte der Züge deshalb verspätet.
Viele Ausflügler, wenig Pendler - Expertin sieht Nutzer*innen des Tickets im Tourismus-Bereich
Einer Expertin zufolge kann man eine Aussage darüber treffen, wer das Schnäppchen-Ticket hauptsächlich nutzt. "Es sind vor allem mehr Ausflügler, mehr ältere Menschen in den Zügen", sagt Annette Luckner, Sprecherin der BRB. "Viele freuen sich, dass sie mit wenig Geld mal weiter wegfahren können." Die Züge der BRB fahren zwischen Eichstätt, Augsburg, Allgäu, Tegernsee, München, Kufstein und Berchtesgaden. "Während der Pandemie hatten wir zum Teil nur noch 30 Prozent Auslastung gehabt. Jetzt sind die Züge wieder so voll wie vor Corona." Pendler greifen auf dieses Angebot deutlich weniger zurück.
mit dpa