Herford: Bewaffnete Kinder im Militär-Outfit - Erdogan-Propaganda in Moschee
Autor: Redaktion
Herford, Freitag, 13. April 2018
In einer nordrhein-westfälischen Moschee kommt es zu einem Eklat: Zahlreiche Kinder marschieren in Militärbekleidung und tragen Waffen.
Herford - Kinder marschieren in Moschee: Am 18. März 2018 (Sonntag) marschierten anlässlich eines türkischen Feiertags, dem "Tag der Gefallenen", zahlreiche Kinder in Militäruniform und mit Spielzeugwaffen in der Hand durch eine Moschee in Herford (Nordrhein-Westfalen). Der Vorfall wurde durch ein Facebook-Video bekannt, worauf die Aktion zu sehen ist.
Diyanet'in Almanya'daki uzantisi #Ditib'in #Herford'daki camisinde çocuklara asker üniformasi giydirip, müsamere yaptirmislar. 'Savas propagandasi, ibadethanede Türk milliyetçiligi' diye kiyamet kopacak simdi. Avrupa'nin ortasinda Türk refleksleri! pic.twitter.com/MdGMruOUNO
— elmas topcu (@TopcuElmas) 12. April 2018
Gegenüber dem "Westfalen-Blatt" äußerte sich der CDU-Chef Tim Ostermann Herfords: "Wenn da erwachsene Männer in Uniform stünden, fände ich das auch nicht toll, das wäre aber etwas anderes - hier geht es jedoch um Kinder." Zusätzlich fügte er hinzu, dass das Video keineswegs integrationsfördernd sei, sondern der Integration abträglich.
Wahlkampflied im Hintergrund
Laut einem Bericht der "Bild" ist das im Hintergrund zu hörende Lied ein Wahlkampfsong des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (64). Im Video ist die Instrumental-Version zu hören.
Gegenüber dem "Wastfalen-Blatt" verurteilte der Chef des Bielefelder Integrationsrates den Vorfall. Das sei mehr als grenzwertig.
Die örtliche muslimische Gemeinde hat das Video mittlerweile auf Facebook gelöscht. Verantwortliche bedauerten die Aktion: "Wir bedauern diesen Vorfall und werdend afür Sorge tragen, dass sich so was nicht wiederholt", so Necati Aydin, Vorstandsmitglied der Moschee. Er begründete die Zeremonie damit, dass das eigentlich eingeplante Gemeindemitglied kurzfristig krank geworden sei und ein anderes Mitglied übernommen habe. Dabei seien jegliche Qualitätskontrollen entfallen. Die Aufführung habe nicht der Zustimmung des Vorstands entsprochen.