Flugzeugunglück auf Wasserkuppe: Cessna reißt drei Menschen in den Tod - Arbeit auf dem Berg beendet
Autor: Redaktion
Poppenhausen (Wasserkuppe), Dienstag, 16. Oktober 2018
Eine Mutter und ihre beiden Kinder (11 und 12) sind am Sonntag bei einem Flugzeugunglück auf der Wasserkuppe (Rhön) gestorben. Ein Sportflugzeug hatte die Spaziergänger erfasst und tödlich verletzt. Der Pilot überlebte. Die Ermittler haben ihre Arbeiten auf dem Berg abgeschlossen, doch viele Fragen bleiben offen.
           
Bei einem Flugzeugunfall auf der Wasserkuppe (Rhön) haben am Sonntagnachmittag drei Menschen ihr Leben verloren. Bei den drei Getöteten handelt es sich um eine Mutter (39) und ihre beiden Kinder, einen Sohn im Alter von 11 Jahren und ihre 12-jährige Tochter, berichtete die Polizei am Montagvormittag. Die Mutter und ihre Kinder lebten in einem südöstlich von Fulda gelegenen Landkreis. Sie mussten sterben, weil sie ein Flugzeug auf der Wasserkuppe (Rhön) bei einer missglückten Landung erfasste.
Die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) haben ihre Ermittlungen auf Hessens höchstem Berg inzwischen abgeschlossen, hieß es am Dienstag. Nachdem die Untersuchungen am Unglücksort beendet worden seien, folgten nun weitere Nachforschungen. Mit einer Zwischenbilanz sei jedoch erst in einigen Wochen, mit einem Abschlussbericht zur Unfallursache im kommenden Jahr zu rechnen.
Tragisches Ende eines Familienausflugs
Der Unfall hatte sich am Sonntag gegen 15.45 Uhr ereignet. Die Maschine vom Typ Cessna traf nach Angaben einer Polizeisprecherin die Landebahn nicht richtig und wollte deswegen noch einmal durchstarten. Sie bekam jedoch keinen richtigen Auftrieb mehr, durchbrach einen Schranke und erfasste die Gruppe, die am Rande des Flugplatzes stand. Die viersitzige Maschine stammt aus dem Raum Ludwigshafen/Mannheim und habe einen Ausflug zur Wasserkuppe unternommen.
Wasserkuppe: Fünf Menschen bei Flugunfall verletzt
Fünf Menschen wurden bei dem Flugunfall auf der Wasserkuppe verletzt. Dabei handelt es sich um vier Insassen des Flugzeugs sowie um eine Augenzeugin, erklärte die Polizei. Alle hätten einen schweren Schock erlitten.
Der Pilot (56) aus Ludwigshafen mache zum Unfallgeschehen bislang keine Angaben, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in drei Fällen ermittelt. Der Pilot und die drei Insassen waren bei dem Zwischenfall leicht verletzt worden. Am Sonntagabend wurden sie aus dem Krankenhaus entlassen. Der Flugbetrieb auf der Wasserkuppe wurde am Montag wieder aufgenommen.
Die Untersuchungen der Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen sollen Erkenntnisse für die Schuldfrage bringen. Überprüft werde, ob es einen Pilotenfehler oder einen technischen Defekt gab und wie sich Wetter- und Umgebungsbedingungen ausgewirkt haben.
Flug-Unfall auf Wasserkuppe: Flugplatz-Chef schockiert
Die Piste ist nach Angaben des Flugplatzbetreibers rund 800 Meter lang, etwa 600 Meter davon seien asphaltiert. Unmittelbar hinter der Piste verläuft quer eine Landstraße. Der Flugplatz-Chef und Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, Harald Jörges, zeigte sich schockiert von dem Unfall. Er arbeite seit 1988 auf dem Flugplatz, sagte er. In dieser Zeit habe es keinen tödlichen Unfall gegeben.