Weyarn: Nach tödlichem Gully-Unfall - Besondere Geste für drei Feuerwehrmänner
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Weyarn, Montag, 31. Juli 2023
Sie wollten ihrem Kollegen das Leben retten, nun trauert eine bayerische Gemeinde um drei tote junge Männer: Für die Feuerwehrleute, die vor einer Woche in einem vollgelaufenen Gully starben, fand nun ein Trauergottesdienst statt. Auch zur Todesursache gibt es Neuigkeiten.
Update vom 31.07.2023, 11.15 Uhr: Gottesdienst für tote Feuerwehrmänner in Weyarn
Drei junge Feuerwehrmänner sind bei Arbeiten in einem Kanalschacht in Oberbayern ums Leben gekommen: Zwei von ihnen wollten ihrem Kollegen zu Hilfe kommen, doch dann ertranken sie alle in dem mit Wasser vollgelaufenen Gully. Das Unglück versetzte die Gemeinde Weyarn in einen Schockzustand. Nun haben Angehörige, Bekannte, Freunde und viele andere Menschen am Wochenende von ihnen bei einem Trauergottesdienst Abschied genommen.
Die Feuerwehr Weyarn hatte den Gottesdienst bereits auf ihrer Instagram-Seite angekündigt und dazu geschrieben: "Am Sonntag [...] findet in der Stiftskirche St. Peter und Paul in Weyarn ein Gedenkgottesdienst für die drei bei einem Arbeitsunfall verunglückten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Weyarn, Andreas, Moritz und Josef statt. Alle Trauernden sowie Rettungs- und Einsatzkräfte, die am Einsatz beteiligt waren, sind herzlich eingeladen, mit Uniform und Fahnenabordnung den Verstorbenen zu gedenken." Die Feuerwehrhelme der drei Verstorbenen wurden als besondere Geste auf die Särge gelegt.
Nach dem Tod der Männer steht mittlerweile bei zwei Opfern die Todesursache fest. Die beiden 20 und 28 Jahre alten Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma seien in dem Kanalsystem ertrunken, sagte ein Polizeisprecher bereits am Donnerstag (27. Juli). Im Fall des dritten Mitarbeiters sei die genaue Ursache noch unklar. Es seien weitere medizinische Untersuchungen nötig. Bislang gab es keine weiteren Informationen dazu.
Die Ursache für den Arbeitsunfall blieb zunächst ebenso weiter unklar wie die Frage, warum die Männer an dem Schacht tätig waren. Einer der drei Männer hatte Polizeiangaben zufolge in dem wassergefüllten Gullyschacht gearbeitet. Als seine Kollegen keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen konnten, stiegen die beiden anderen Männer demnach in den Schacht, um zu helfen. Alle drei Arbeiter konnten nur noch tot geborgen werden.
Der Arbeitsunfall hatte in der Region Trauer und Entsetzen ausgelöst. Alle drei Männer waren in der 4000-Seelen-Gemeinde in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert.
Update vom 27.07.2023, 10.20 Uhr: Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen unklar
Bei einem Arbeitsunfall in Oberbayern sind drei Feuerwehrleute in einem Kanalsystem ertrunken. Einer der drei Arbeiter habe am Dienstag in Weyarn (Landkreis Miesbach) in einem wassergefüllten Gullyschacht gearbeitet. Als seine Kollegen keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen konnten, seien die beiden Männer in den Schacht gestiegen, um zu helfen. Danach habe das Trio keine Lebenszeichen mehr gesendet.
Laut BR sei unklar, ob die Männer ausreichend gesichert waren. Bevor Arbeiten an einem Kanal von Menschen durchgeführt werden dürfen, müssen immer erst Messungen vorgenommen werden, dass das Wasser in Ordnung sei. Es dürfe etwa keine Belastung durch Schwefelwasserstoff vorherrschen.