Vorsicht Zecken: Ganz Bayern Risikogebiet - bis auf eine Region in Franken
Autor: Robert Wagner
Bayern, Montag, 03. März 2025
Das Krankheitsrisiko durch Zecken steigt. Nun kommt ein weiteres Risikogebiet für die gefährliche Erkrankung FSME in Bayern hinzu. Doch die meisten Menschen im Freistaat sind nicht geschützt.
Nahezu ganz Bayern ist inzwischen Risikogebiet für die Hirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Wie das Gesundheitsministerium in München berichtete, erklärte das Robert Koch-Institut (RKI) nun auch noch die Stadt Augsburg zum Risikogebiet.
Damit verbleibt einzig noch ein kleiner Teil Unterfrankens, und zwar die Stadt Schweinfurt, als Nicht-Risikogebiet im Freistaat. Warum ist das so?
Zecken wegen milden Winter schon jetzt aktiv
FSME wird durch Bisse von Zecken übertragen. Aufgrund des milden Winters seien die kleinen Blutsauger bereits jetzt aktiv, teilte das Ministerium mit. In Bayern seien 2025 schon die ersten zwei FSME-Fälle gemeldet worden. Ministerin Judith Gerlach (CSU) warb deswegen nochmals für die Schutzimpfung.
"Die FSME-Impfquoten in Bayern sind insgesamt verbesserungswürdig", sagte sie. Nur gut ein Fünftel der Erwachsenen habe einen aktuellen FSME-Impfschutz. Auch Kinder seien gefährdet, aber nur knapp 37 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger seien gegen FSME geimpft.
Für einen kompletten Schutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres notwendig. Das bayerische Gesundheits-Landesamt registrierte im Jahr 2024 311 FSME-Fälle, seit Einführung der Meldepflicht 2001 ein Höchstwert. In den beiden Vorjahren waren es 233 und 266 Fälle.
Risiko auf FSME besonders in Süddeutschland hoch
Das RKI dokumentiert seit mehr als zwei Jahrzehnten die Häufigkeit von FSME in den verschiedenen Regionen. Wenn bezogen auf die Bevölkerungszahl eine bestimmte Zahl von Erkrankungen in einem Berechnungszeitraum überschritten wird, wird ein Gebiet zur Risikozone erklärt.
Auch während der Corona-Pandemie wurden die sogenannten Inzidenzzahlen regional berechnet. Im Fall von FSME ist hauptsächlich Süddeutschland betroffen. Bayern und Baden-Württemberg sind mittlerweile fast flächendeckend Risikogebiet. Einzige Ausnahme in Bayern ist die Stadt Schweinfurt. Hier lag die Inzidenz in keinem der untersuchten Zeiträume seit 2002 über dem Grenzwert. Dieser ist erreicht, wenn die Inzidenz in der jeweiligen Stadt oder der Region "höher liegt als die bei einer Inzidenz von einer Erkrankung/100.000 Einwohner erwartete Fallzahl", wie es das RKI ausdrückt.