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Vatertag in Bayern: Ein Mann stirbt - zahlreiche Verletzte und Anzeigen


Autor: Redaktion

Bamberg, Freitag, 11. Mai 2018

Es ist ein Tag, an dem Männer gerne einen über den Durst trinken. Das Ergebnis: viele Verletzte und Anzeigen. Für einen Mann endete der Feiertag tödlich.
Am Vatertag haben einige Männer zu viel getrunken. Polizisten in ganz Bayern hatten einiges zu tun. Foto: Tobias Hase/dpa


Dass Männer am Vatertag gerne einen über den Durst trinken, ist nichts Neues. Für einen Mann endete der Vatertag jetzt jedoch tödlich. Der 61-Jährige war in Miltenberg mit seinem Fahrrad unterwegs nach Hause. Aus bisher ungeklärter Ursache stürzte er. Die Polizeiinspektion Obernburg ermittelt.

Kurz nach 20 Uhr ging bei der Polizei der Notruf aus der Ahornstraße im Ortsteil Schippach ein. Nach ersten Erkenntnissen hatte der 61-Jährige aus dem Landkreis Miltenberg eine Häckerwirtschaft besucht und sich dann mit seinem Fahrrad auf den Nachhauseweg gemacht. Nur wenige Meter von der Wirtschaft entfernt war er dann offensichtlich gestürzt und hatte sich dabei derart schwere Verletzungen zugezogen, dass jede Hilfe zu spät kam. Zeugen hatten zwar noch Erste-Hilfe geleistet und vor Eintreffen des Rettungsdienstes samt Notarzt den 61-Jährigen reanimiert - der Versuch blieb jedoch erfolglos. Auch für die Familie endete der Vatertag voller Trauer. Ein Mitarbeiter des örtlichen Kriseninterventionsteams kümmerte sich vor Ort um die Angehörigen.


Am Vatertag zu viel getrunken: Einige Männer verletzten sich


Im Vergleich dazu ist ein Mann aus Selb noch glimpflich davongekommen. Auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Selb und dem Buchwald stürzte der 49-jähriger Radfahrer - brach sich dabei das Schlüsselbein und mehrere Rippen. Bei der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass der Radfahrer unter Alkoholeinfluss stand - das Messgerät zeigte 1,18 Promille.

Schwer verletzt wurde ein 21-jähriger Fußgänger auf der Bundesstraße 470 im Bereich Gerhardshofen. Der Grund: Ein Pkw erfasste ihn. Der junge Mann lief außerorts bei Dunkelheit am rechten Fahrbahnrand. Ein Auto stieß mit dem rechten Außenspiegel gegen den dunkel gekleideten Fußgänger beim Vorbeifahren. Der junge Fußgänger war deutlich alkoholisiert - vergaß deshalb wahrscheinlich, dass er laut Straßenverkehrsordnung hätte auf der linken Seite laufen müssen.

Einen besonderen Anruf erhielt die Einsatzzentrale der Polizei am Freitagmorgen aus Kirchenlamitz. Ein 46-jähriger Mann rief die Beamten an, weil er nicht mehr aus eigener Kraft hochkommen konnte - seine Füße lagen im Wasser und er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wo er den Abend über war. Daraufhin führte die Einsatzzentrale eine SMS-Ortung durch und eine Streife fuhr den so ermittelten Ort, etwa einhundert Meter nach Kleinschloppen in Richtung Fichtenhammer, an. Hier fanden die Beamten den 46-Jährigen schlafend an der tieferliegenden Fahrbahnböschung im Gras liegend auf - mit den Füßen im seicht mit Wasser gefüllten Straßengraben. Der Mann war stark alkoholisiert.


Unter Alkoholeinfluss kam es vielerorts zu Streitigkeiten


Zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren jungen Männern im Alter von 18 bis 31 Jahren kam es am Donnerstagabend in der Bamberger Straße beim Parkhaus Kronengarten in Forchheim. Dort verließ eine Gruppe ein Lokal und wurde von mehreren anderen jungen Männern provoziert. Eine Schlägerei ging los. Die Aufnahme des Sachverhaltes gestaltete sich für die Polizei schwierig, weil sich Unbeteiligte in die Geschehnisse einmischten. Ein 22- und ein 24-Jähriger wurden in Gewahrsam genommen werden.

Auch im Landkreis Ansbach geriet am Vatertag gegen 16 Uhr eine Situation außer Kontrolle, als ein 32-jähriger Festbesucher zwischen einem Geschäft und einem Wohnwagen eines Schaustellers urinierte. Als der den Betrunkenen bat, das zu unterlassen, beleidigte der Festbesucher ihn und weigerte, sich anzuziehen. Als die Schausteller ihn aufforderten damit aufzuhören nahm er einen Stein an sich, um damit auf den Zeugen loszugehen - zu einem Schlag kam es jedoch nicht. Die verständigten Polizeibeamten trafen am Ausgang des Frühlingsfestes auf den 32-Jährigen. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von über 2,6 Promille.

Zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Gastwirt und mehrerer seiner Gäste kam es am in Schönwald im Landkreis Wunsiedel. Einige der Gäste bedrohten den Gastwirt mit kaputt geschlagenen Biergläsern. Außerdem schmissen sie Stühle im Außenbereich um und beschädigten Laternen sowie die Eingangstüre der Gaststätte. Der Sachschaden beläuft sich auf 2500 Euro.


Alkoholisiert mit dem Fahrrad und Auto unterwegs


Ganz schön gefährlich ging es auf einer Party in der Bergrheinfelder Mainstraße zu. Gegen 19 schlugen ein paar Gäste mit einem Golfschläger einige Bälle über den Main. Sie zielten aufs andere Ufer. Ein Zeuge rief die Polizei. Glücklicherweise wurde der Schiffsverkehrs nicht gefährdet. Auch die Hobby-Golfer waren sichtlich alkoholisiert.

Ein Nissan-Fahrer aus Kahl, Landkreis Aschaffenburg, hätte wohl am Donnerstag nicht in sein Auto steigen sollen. Der 58-jährige Mann wurde um 23 Uhr mit 1,78 Promille von der Polizei angehalten. Aber nicht nur mit dem Auto waren in diesem Jahr wieder viele betrunkene Männer am Vatertag unterwegs.


Betrunkener Radfahrer will mit seiner Tochter trotzdem fahren

Auch so manch ein Radfahrer hätte sein Fahrrad lieber stehen lassen sollen. Am Donnerstag gegen 19.15 Uhr wollte ein 36-Jähriger aus dem Landkreis Ansbach nach einem Besuch vom Feuerwehrfest in Weidenbach mit seinem E-Bike nach Hause fahren. Das Problem: Der Mann war betrunken und hatte im Fahrradanhänger seine fünfjährige Tochter dabei. Der Mann stürzte jedoch bereits auf dem Festgelände vom Rad. Mehrere besorgte Festbesucher versuchten seine Weiterfahrt zu verhindern, was ihn derart aufbrachte, dass er eine 57-jährige Zeugin schubste und einen 25-jährigen Mann ins Gesicht schlug. Eine Alkoholkontrolle ergab: 1,6 Promille.

Völlig daneben war die Aktion von einer Gruppe in einem Biergarten in Vierzehnheiligen. Ein 53-jähriger Mann wurde dort von einem Dackel gebissen. Der 61-jährige Hundehalter weigerte sich aber, seine Personalien zwecks Schadensregulierung herauszugeben. Die Polizei wurde verständigt. Noch während der Aufnahme des Vorfalls begann ein offensichtlich stark angetrunkener 62-jähriger Begleiter des Hundehalters lauthals Naziparolen zu rufen. Es hagelte eine Anzeige wegen eines Verstoßes nach § 86 a des Strafgesetzbuches.

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