Druckartikel: Ulm: Im Ecstasy-Rausch Freundin erwürgt - 15-Jähriger gesteht vor Gericht

Ulm: Im Ecstasy-Rausch Freundin erwürgt - 15-Jähriger gesteht vor Gericht


Autor: Nadine Wüste, Agentur dpa

Ulm (Donau), Samstag, 12. Oktober 2024

Ein 15-Jähriger soll seine Freundin im Drogenrausch erwürgt haben. Die Jugendliche starb im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen.
Ein 15-Jähriger gesteht vor Gericht, dass er seine Freundin im Drogenrausch erwürgt hat.


Ein 15-jähriger Junge ist zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden, weil er angeblich seine Freundin kurz nach Weihnachten erwürgt hat. "Das Landgericht Ulm sprach den Teenager des Totschlags schuldig", wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Folglich verurteilte die Kammer ihn zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten. Da der Angeklagte minderjährig ist, wurde der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Fall hat die Menschen nicht nur in der Region erschüttert: Die leblose Jugendliche wurde bei einer Suchaktion im Wald im Ulmer Stadtteil Wiblingen gefunden. Rettungskräfte brachten sie ins Krankenhaus. Die Teenagerin konnte zunächst wiederbelebt werden, erlag jedoch an Neujahr ihren Verletzungen. Die Polizei nahm den Angeklagten in der Nähe des Tatorts fest.

Im Drogenrausch Freundin erwürgt: 15-Jähriger gesteht vor Gericht

Bei der Festnahme leistete er laut Polizeiangaben keinen Widerstand. Nach dem Vorfall hatte er selbst den Notruf gewählt. Laut Gerichtssprecherin bekannte sich der Jugendliche auch vor Gericht schuldig. Ihm wird vorgeworfen, die Tat unter dem Einfluss von Ecstasy begangen zu haben. Die Kammer ging davon aus, dass der Angeklagte wegen seiner Ecstasy-Beeinflussung den Tatanreizen erheblich weniger Widerstand entgegensetzen konnte als jemand, der in vollem Umfang schuldfähig ist.

Video:




"Das Vorliegen verminderter Schuldfähigkeit konnte die Kammer daher nicht ausschließen", so die Gerichtssprecherin weiter. Mit dem Urteil folgte das Gericht der Staatsanwaltschaft, die in ihrem Plädoyer sechs Jahre und sechs Monate wegen Totschlags gefordert hatte. Die Verteidigung hatte für eine vierjährige Haftstrafe plädiert. Der Prozess begann im Juli. An elf Verhandlungstagen wurden Zeugen und Sachverständige vernommen.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen