Trotz 282 km/h: Mann klammert sich in Ingolstadt außen an ICE und fährt bis nach Kinding
Autor: Redaktion
Ingolstadt, Freitag, 17. Januar 2025
Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich am Ingolstädter Hauptbahnhof, als ein Mann auf einen ICE sprang. Die Hintergründe seiner gewagten Aktion erklärt er der Polizei.
Am Donnerstagnachmittag, den 16. Januar, sprang ein Mann am Ingolstädter Hauptbahnhof auf einen anfahrenden ICE und hielt sich bis zum Nothalt am Bahnhof Kinding außen am Zug fest. Glücklicherweise blieb der Mann unverletzt, obwohl der Zug Geschwindigkeiten von bis zu 282 km/h erreichte.
Gegen 15 Uhr informierte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord die Bundespolizeiinspektion Nürnberg, dass Zeugen beobachtet hatten, wie ein Mann auf einen abfahrenden ICE am Ingolstädter Hauptbahnhof gesprungen war und sich zwischen zwei Waggons an Kabelsträngen festhielt.
Wegen Zigarettenpause: Mann lässt Gepäck im Zug zurück - und springt drauf
Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn (DB) ermittelte umgehend den betroffenen ICE 786, der von München nach Lübeck, mit Halt in Ingolstadt, unterwegs war. Der Triebfahrzeugführer, der die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Richtung Nürnberg befuhr, brachte den Zug auf Veranlassung der Bundespolizei kontrolliert am Bahnhof Kinding zum Stillstand. Ein zufälliger Polizeibeamter der Landespolizei, der im Zug mitfuhr, stellte dort den 40-jährigen ungarischen "Fahrgast" und brachte ihn zurück in den Zug. Am Nürnberger Hauptbahnhof wurde der Ungar der Bundespolizei übergeben.
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Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann bereits in München ohne Fahrkarte in den Zug gestiegen war. Am Ingolstädter Hauptbahnhof verließ der Ungar den Zug, um eine Zigarette zu rauchen. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten und der Zug losgefahren war, sprang der Mann auf eine Halterung zwischen zwei Waggons und hielt sich während der Fahrt an den ummantelten Kabelsträngen fest. Er gab an, dass er sein während der Zigarettenpause im Zug zurückgelassenes Gepäck nicht unbeaufsichtigt weiterreisen lassen wollte. Aufzeichnungen des Zuges zeigten, dass der ICE 786 auf der Strecke von Ingolstadt nach Kinding eine Geschwindigkeit von 282 km/h erreichte.
Die Bundespolizei hat gegen den Ungarn ein Ermittlungsverfahren wegen Erschleichens von Leistungen eingeleitet. Zudem erwartet den Mann ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Vornahme einer betriebsstörenden Handlung.