Söder mit neuem Vorschlag zur Grundrente: Wer profitieren könnte, wer nicht
Autor: Redaktion
München, Sonntag, 17. März 2019
Großer Wurf oder Mogelpackung? Nach Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legt auch Markus Söder (CSU) einen Vorschlag zur Grundrente vor. Der wäre billiger - aber auch wirkungsvoll?
Wer soll die geplante Grundrente bekommen: Hunderttausende Menschen oder Millionen? Und wie viel darf es kosten? Der Rentenstreit in der Koalition geht in eine neue Runde. In der Debatte um die Einführung einer Grundrente schlägt CSU-Chef Markus Söder nun einen "Rentenschutzschirm für das Alter" vor.
"Wir wollen eine zielgenaue und bürokratiearme Lösung aus einer Hand", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er setzt dabei ein CSU-Modell gegen die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Söder gegen Heil - wer hat das bessere Rentenkonzept?
Die von Heil vorgesehene Aufwertung aller kleinen Renten ab einer bestimmten Schwelle und nach mindestens 35 Beitragsjahren lehnte Söder ab. Heil hatte in einem Interview mit der BamS erklärt, die Grundrente müsse aus Respekt vor der Lebensleistung der Menschen eingeführt werden. So solle jemand, der sein Leben lang nur den Mindestlohn verdient habe, nach dem Willen Heils in Zukunft nicht mehr 514 Euro, sondern 961 Euro Rente bekommen. Heil gab sich zuletzt kämpferisch: Er werde seinen Rentenpläne auf jeden Fall umsetzen.
Söder sieht Heils Pläne hingegen kritisch: "Die SPD bricht den Koalitionsvertrag, wir verbessern ihn", sagte er. Heil will auf die im Koalitionsvertrag vorgesehene Prüfung verzichten, ob jemand die Grundrente überhaupt braucht.
Angst vor der Altersarmut bekämpfen
"Niemand soll sich am Ende einer langen Lebensleistung abgeschoben fühlen und Angst vor Altersarmut haben müssen", sagte Söder. Die CSU will bei Beziehern von Grundsicherung im Alter Freibeträge für gesetzliche Renten einführen sowie Schonvermögen bei der Grundsicherung deutlich anheben.