Abfuhr für Markus Söder: Kanzler Scholz bezieht deutlich Stellung zu Corona-Lockerungen
Autor: Redaktion
München, Donnerstag, 03. Februar 2022
Markus Söder plädiert weiter für Lockerungen - Unterstützung bekommt er dabei auch von Christian Lindner. Mit einem wichtigen Instrument soll es möglich werden, die Beschränkungen herunterzufahren. Doch nun meldet sich Kanzler Olaf Scholz zu Wort.
In der Debatte um die Lockerungen von Corona-Beschränkungen macht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Druck. Der CSU-Vorsitzende forderte in der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag (3. Februar 2022) "konsequente Öffnungsschritte".
Söder schlug vor: "Mit einer FFP2-Maske können wir auf die 2G-Regel im Handel verzichten. Man hält sich nur kurz in Geschäften auf. Das könnte man bundesweit umsetzen." In der Gastronomie könne man die 2G-Regel (also: geimpft oder genesen) beibehalten, aber auf einen zusätzlichen Test verzichten. Zudem könnten wieder mehr Zuschauer in Stadien zugelassen werden. Als Grundsatz solle gelten: "Wo FFP2-Masken getragen werden, kann man Kontaktbeschränkungen runterfahren."
Söder fordert "konsequente Öffnungsschritte" - und bekommt Unterstützung von Lindner
Bei seinen Forderungen nach baldiger Lockerung bekommt Söder nun prominente Unterstützung. Bundesfinanzminister Christian Lindner spricht sich für ganz ähnliche Öffnungsschritte aus. "Es geht nicht darum, dass jetzt alle Maßnahmen fallen", sagte der FDP-Politiker am Donnerstag in der RTL-Sendung "Guten Morgen Deutschland" angesichts der noch steigenden Inzidenzen inmitten der Omikron-Welle. Aber eine verlässliche Planung sei notwendig, etwa für den kulturellen Bereich oder die Veranstaltungsbranche. Er verwies darauf, dass am 19. März die gesetzlichen Grundlagen der gegenwärtigen Corona-Maßnahmen auslaufen.
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Lindner nannte als Beispiel die bundesweite Abschaffung der 2G-Regel im Einzelhandel, die zuletzt Schleswig-Holstein und Hessen angekündigt und weitere Bundesländer aufgrund von Gerichtsbeschlüssen bereits umgesetzt haben. Die 2G-Regel richte wirtschaftlichen Schaden an, ohne dass sie einen wirksamen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leiste. "Und deshalb ist 2G im Handel nicht erforderlich, die Maske ist es schon", betonte der Minister bei RTL und ntv.
Am Mittwochabend (2. Februar 2022) schaltete sich schließlich Bundeskanzler Olaf Scholz in die Lockerungsdiskussion ein - und machte damit die bisherigen Hoffnungen vieler Deutscher zunichte. Denn: Die nötigen Voraussetzungen für eine Entschärfung der Maßnahmen sei derzeit nicht gegeben, sagte der SPD-Politiker im "heute journal" des ZDF. "Die Lage ist nicht danach."
Corona-Schnelltest von CITEST: Den Testsieger der Stiftung Warentest bei Amazon ansehenDie derzeitigen Maßnahmen würden dazu beitragen, die Gesundheit der Bürger zu schützen. Scholz wolle Lockerungen erst in Erwägung ziehen, sobald der Höhepunkt der Infektionswelle vorüber sei. "Aber da sind wir leider noch nicht." Sprecher Steffen Hebestreit hatte zuvor im Namen der Regierung mitgeteilt, dass beim anstehenden Corona-Gipfel keine Lockerungen und entsprechenden Stufenpläne diskutiert werden sollen.
Auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hatte zuvor Lockerungen gefordert, jedoch in anderen Bereichen. "Wir müssen die Rückkehr zur Normalität vollziehen, sobald es die Krankenhauslage irgendwie zulässt", sagte der Freie-Wähler-Chef und stellvertretende Ministerpräsident der "Augsburger Allgemeinen".