Die Frau war zunächst in ein Krankenhaus gebracht worden, wo sie unter Bewachung stand. Ihr Gesundheitszustand war aber stabil. Sie wurde am Donnerstag direkt in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.
Das Tatwerkzeug wurde den Angaben zufolge sichergestellt. Um was es sich dabei handelte, teilte die Polizei nicht mit. Was sich genau in dem Haus in der ruhigen und gepflegten Wohngegend abspielte, blieb zunächst offen.
Die Ermittler waren am ersten Weihnachtstag stundenlang in dem Haus im Einsatz gewesen. Im Garten des Hauses lagen noch Spielsachen. Unter anderem waren Rechtsmediziner, die Staatsanwaltschaft und die Spurensicherung beteiligt. Mittlerweile ist nach Angaben der Polizei vor dem Haus eine kleine Gedenkstätte eingerichtet - mit Kerzen und Fotos der Kinder.
Ursprungsmeldung: Bluttat in Rosenheim - Mutter soll eigene Kinder mit Werkzeug getötet haben
Der gewaltsame Tod zweier kleiner Kinder hat an den Weihnachtstagen die oberbayerische Stadt Rosenheim erschüttert. Die Leichen der sechs und sieben Jahre alten Kinder und ihre verletzte Mutter waren am frühen Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages in ihrem Einfamilienhaus gefunden worden.
Ein Bekannter habe sich Sorgen gemacht und nach dem Rechten sehen wollen, sagte ein Polizeisprecher. Dabei habe er die 39-Jährige entdeckt und den Notruf gewählt.
Mutter tötet Kinder (6 und 7) in Rosenheim mit Werkzeug
Vieles deute derzeit darauf hin, dass die Frau ihre Kinder im Laufe des 24. Dezember oder in der Nacht auf den 25. Dezember mit einem Werkzeug tödlich verletzt habe, erläuterte die Polizei. Anschließend soll sie versucht haben, sich selbst zu töten. Hinweise auf die Beteiligung weiterer Täter gebe es bislang nicht.
Unter Leitung der Zweigstelle Rosenheim der Staatsanwaltschaft Traunstein übernahmen Ermittler der Kripo Rosenheim die Untersuchungen am Tatort. Die Behörde ermittele gegen die Mutter wegen zweifachen Mordes, hieß es.
Was sich genau in dem Haus in der ruhigen und gepflegten Wohngegend abspielte, ist unklar. Über den Hergang der Tat und ein mögliches Motiv sei noch nichts bekannt, erläuterte die Polizei.
Polizei rätselt nach Tod zweier Kinder: "Haben noch kein genaues Bild der Abläufe"
"Die Hintergründe und die Umstände werden wir in den nächsten Tagen klären müssen", sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag. "Wir haben noch kein genaues Bild der Abläufe. Wir wissen nicht, was da geschehen ist an Heiligabend oder in der Nacht auf den ersten Feiertag."
Die 39-jährige Deutsche befand sich auch in der Nacht zum Donnerstag in einem Krankenhaus, wo sie unter Bewachung stand. Ihr Gesundheitszustand war stabil. Sie sei nicht in Lebensgefahr gewesen, hieß es.
Experten und Fachkräfte von Kriseninterventionsteams waren auch am zweiten Weihnachtsfeiertag im Einsatz. "Wir müssen sehr viel Betreuungsarbeit leisten in dem Fall", sagte Sonntag. Es seien viele Menschen von den Geschehnissen betroffen, darunter Angehörige, Nachbarn, Freunde, Mitschüler und Lehrer der Kinder sowie Polizeibeamtinnen und Beamte, die am Tatort im Einsatz waren. "Um die Sorgen und Nöte all dieser Menschen müssen und wollen wir uns kümmern", sagte Sonntag.
Leichen der Kinder wurden obduziert - Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nach Antworten
Zudem liefen Befragungen. "Es werden alle befragt, die etwas sagen können zu dem Fall: Angehörige, Nachbarn und andere Bezugspersonen - alle, die uns hier weiterbringen können", sagte Sonntag. "Wir werden das zusammentragen zu einem Gesamtbild."
Die Leichen der Kinder wurden laut Sonntag mittlerweile obduziert, ein Ergebnis wurde aber nicht bekannt.
Der Notruf in dem Fall war am ersten Weihnachtstag gegen 3.30 Uhr eingegangen. Mehrere Streifenfahrzeuge fuhren daraufhin zu dem Wohnhaus, wo die Beamten die verletzte Frau und die toten Kinder fanden.
Die Ermittler waren am ersten Weihnachtstag stundenlang in dem Haus im Einsatz, im Garten des Hauses lagen noch Spielsachen. Unter anderem waren Rechtsmediziner, die Staatsanwaltschaft und die Spurensicherung beteiligt.
Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.
Vorschaubild: © Sven Hoppe (dpa)