"Risiko eines Blackouts": Markus Söder empört nach Habecks AKW-Entscheidung
Autor: Io Görz
München, Dienstag, 06. Sept. 2022
Robert Habeck hält am Atomausstieg fest. Dennoch sollen zwei Atomkraftwerke als Notreserve dienen. Bayerns Ministerpräsident zeigt sich empört.
Das Ergebnis des Stresstests für Atomkraftwerke hat heftige Kritik in der Opposition ausgelöst.
Robert Habecks Entscheidung, zwei der verbliebenen Atomkraftwerke nur als Notreserve zu nutzen, wurde von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als großes Risiko eingestuft.
Habeck: Zwei Atomkraftwerke als Notreserve
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte zuvor mitgeteilt, dass von den drei verbliebenen Atomkraftwerken in Deutschland zwei noch bis Mitte April 2023 als Notreserve dienen sollen.
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Die Kraftwerke Isar 2 in Niederbayern und Neckarwestheim in Baden-Württemberg sollten - wenn es nötig werde - im Winter 2022/23 einen zusätzlichen Beitrag im Stromnetz in Süddeutschland leisten können, sagte Habeck in Berlin.
"Wir sind hier nicht in einer Situation, wo wir auf das Beste hoffen können, sondern wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen", sagte Habeck. Man könne nicht ausschließen, dass Atomkraftwerke bei der angespannten Situation einen Beitrag leisten könnten. Das sei eine Debatte, die in Deutschland traditionell hohe politische Wellen schlage, viele Emotionen binde und die Republik lange beschäftigt habe, sagte er zum Betrieb von Atomkraftwerken.
Söder: Schlussfolgerung aus Stresstest "enttäuschend"
Markus Söder zeigte sich in Äußerungen auf Facebook und Twitter empört: "Robert Habeck nimmt das Risiko eines Blackouts und weitere Anstiege beim Strompreis in Kauf. Das ist grüne Ideologie und keine seriöse Politik. Es ist eine Entscheidung gegen jede Vernunft und zum Schaden unseres Landes", schrieb Bayerns Ministerpräsident auf Facebook.
Er bezeichnete die Schlussfolgerungen als schweren Fehler zusätzlich zur Gasumlage, die er ebenfalls kritisierte.