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Rettungshund Pepsi stirbt bei Training: "Wir sind unfassbar schockiert" - sie hätte in der Türkei helfen können


Autor: Lea Mitulla

Waltenhofen, Montag, 13. Februar 2023

Bei einem Suchtraining der Rettungshundestaffel in Schwaben ist Hündin Pepsi ums Leben gekommen. Wie kam es zu dem schrecklichen Vorfall?


Für alle Mitglieder der Staffel ist es ein großer Schock: Am Rande einer Trainingseinheit des Bayerischen Roten Kreuzes in Waltenhofen ist am Donnerstag (9. Februar 2023) ein Suchhund gestorben. "Wir sind unfassbar schockiert", schreibt die BRK Rettungshundestaffel Oberallgäu auf Facebook.

Einem Bericht der "Allgäuer Zeitung" zufolge wurden die Trainingsgeräte auf dem Gelände wie immer aufgebaut. Die gesamte Rettungshundestaffel der Bereitschaft Waltenhofen sei für das Suchtraining versammelt gewesen - und plötzlich fiel eines der großen leeren Ölfässer, die oft für Übungen genutzt werden, herunter. Wie der Halter der Hündin "Pepsi", Christoph Tiebel, der Zeitung berichtet, gab es einen lauten Schlag. Die Malinois-Hündin sei daraufhin erschrocken und rannte weg. Auf der Straße wurde sie von einem vorbeifahrenden Bus überrollt. "Unsere Pepsi hat diesen Unfall, trotz allem was in unserer Macht stand, nicht überlebt", heißt es in der rührenden Abschiedsnachricht der Rettungshundestaffel.

Suchhund stirbt bei Trainingseinheit: "Wir sind unfassbar schockiert"

Tiebel spricht von einer "Verkettung furchtbarer Umstände". Pepsi habe zu den schnellen Lernern gehört. Mit drei Jahren hatte sie die Prüfungen zum Flächensuchhund und Trümmersuchhund bereits absolviert. "Im Normalfall rechnen wir mit drei bis vier Jahren Ausbildung für einen Hund", so Tiebel, der beim Deutschen Roten Kreuz für die Ausbildung von Rettungshunden zuständig ist, laut "Allgäuer Zeitung". Gerade jetzt werden Rettungshunde wie Pepsi dringend gebraucht, was den Zeitpunkt ihres Todes umso tragischer macht. "Sie hätte jetzt in der Türkei zum Einsatz kommen können", sagt Tiebel.

Für ihn ist der Verlust der Hündin mit dem eines Familienmitgliedes zu vergleichen. Die Rettungshunde leben nicht nur bei den Familien ihrer Einsatzpartner, die Einsätze schweißen Mensch und Hund nochmal mehr zusammen. "Die sind ja wie Arbeitskollegen dann, oder sogar mehr. Weil ohne sie könnten wir Menschen unsere Arbeit ja gar nicht tun - wir würden ja niemanden finden." Tiebel und auch alle anderen Mitglieder der Staffel müssen den Vorfall nun erstmal verarbeiten. Pepsi wird dem Team schmerzlich fehlen, wie auch im Abschiedspost der Staffel deutlich wird: "Wir vermissen dich. Run free, kleine Maus."