Bei einem spektakulären Museumseinbruch wird eine mehr als zwei Jahrtausende alte Goldsammlung gestohlen. Kann der Prozess nun eine Spur zur Beute zeigen? Einer ist jedenfalls optimistisch.
Rund zwei Jahre nach dem spektakulären Golddiebstahl aus einem Museum in Oberbayern will das Landgericht Ingolstadt den Fall klären und eine Spur zur überwiegend noch verschwundenen Beute finden. In dem Prozess sind vier Männer - drei aus dem Raum Schwerin und ein Verdächtiger aus Berlin - angeklagt. Zu den Vorwürfen wollen alle vier vorläufig weiter schweigen.
Die Staatsanwaltschaft betrachtet die Angeklagten als eine seit vielen Jahren aktive Einbrecherbande, die im November 2022 den 2.100 Jahre alten Goldschatz aus dem Kelten Römer Museum in Manching gestohlen habe. Der größte Teil des Schatzes, eine Sammlung mit etwa 500 keltischen Münzen und einem Goldklumpen, ist noch immer verschwunden.
Manching-Goldraub: Bürgermeister hofft auf Entdeckung der Beute
Archäologen hatten die kostbare Sammlung 1999 bei Manching in Oberbayern entdeckt. Es war der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts. Der Handelswert beträgt laut Staatsanwaltschaft mehr als eineinhalb Millionen Euro, der wissenschaftliche Wert ist nach Angaben von Experten überhaupt nicht zu beziffern.
Den Beginn des Prozesses verfolgte auch Manchings Bürgermeister Herbert Nerb im Gerichtssaal. Er erwartet, dass der Verbleib der restlichen Münzsammlung geklärt werden kann. Etwa 400 historische Goldmünzen sind noch verschwunden. "Die Hoffnung ist groß, ich bin Optimist", sagte Nerb.
Die Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Sommer die vier Tatverdächtigen wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Die heute zwischen 43 und 52 Jahre alten Beschuldigten waren bereits im Juli 2023 festgenommen worden, seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft.
Tatverdächtige hatten bei Festnahme Goldklumpen dabei - eingeschmolzene Münzen?
Das Bayerische Landeskriminalamt hatte nach dem Museumseinbruch eine 25 Beamte umfassende Sonderkommission gegründet und monatelang die Zusammenhänge mit ähnlichen Taten untersucht. Gegenüber den Ermittlern hatten sich die festgenommenen Verdächtigen zu den Vorwürfen nicht geäußert.
Auch im Prozess planen sie vorläufig nicht auszusagen. Die Verteidiger von zwei Beschuldigten sagten, ihre Mandanten würden gar nichts sagen. Die Anwälte der beiden anderen erklärten, eventuell werde es später im Verfahren eine Erklärung geben.