Orkan Xaver fordert fränkische Energieversorger heraus

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In Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken soll es stürmisch werden. Der Orkan Xaver stellt für die Betreiber von Windparks eine Herausforderung dar. Foto: Armin Weigel dpa/lby
In Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken soll es stürmisch werden. Der Orkan Xaver stellt für die Betreiber von Windparks eine Herausforderung dar. Foto: Armin Weigel dpa/lby

In Franken wird nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes der Orkan "Xaver" vor allem in höheren Lagen der Mittelgebirge zu spüren sein. Für die Energieversorger in Franken sind starke Böen eine Herausforderung.

Der Deutsche Wetterdienst rechnet in Franken am Donnerstag und am Freitag vor allem in den Hochlagen der Mitttelgebirge mit Problemen. Starke Sturmböen und Schnee sind unter anderem für Frankenwald und Rhön vorhergesagt, im Flachland droht fast überall überfrierende Nässe.

"Xaver" stellt auch die Energieversorger vor eine Herausforderung, wobei man in erster Linie an Bäume denkt, die auf Leitungen stürzen. Aber "das ist nicht unser größtes Problem", sagt Markus Lieberknecht vom Netzbetreiber Tennet in Bayreuth. Das Stromunternehmen hat seine Monteure in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
Der Wind bereitet Tennet aber auch noch in anderer Hinsicht Kopfzerbrechen. Laut Lieberknecht hat Tennet die Windparks in der Nordsee wegen der Orkanwarnungen evakuiert.

Die Mitarbeiter sind erst einmal sicher, die Stromversorgung ist es aber nicht. "Xaver" sorgt mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern erst einmal für einen Rekordertrag aus den Windparks. An der Strombörse in Leipzig fiel der Preis am Donnerstag in den Keller, und die Netzbetreiber hatten größte Probleme, die Überschüsse im Netz zu verteilen.

Das kann sich bei noch mehr Wind dramatisch ändern: "Wenn die Windräder ihre Belastungsgrenze erreichen, schalten sie ab. Dann fehlen schlagartig mehrere Gigawatt im Netz", erklärt Lieberknecht. Dann müssen konventionelle Kraftwerke in Süddeutschland hochgefahren werden. Der Netzbetreiber schätzt, dass "Xavers" Turbulenzen aber noch mit herkömmlichen Mitteln bewältigt werden können. "Die Winterreserve in Süddeutschland und Österreich haben wir nicht angefordert", sagt Lieberknecht.