Es ist wohl der berühmteste Kreisverkehr Deutschlands: In Fronthausen steht ein Denkmal für den fiktiven Ermittler Franz Eberhofer. Bis vor kurzem im Schatten einer Linde - doch die wurde nun von Unbekannten gefällt.
Es ist nur eine kurze Meldung der Polizei: Unbekannte haben am vergangenen Wochenende, im Zeitraum zwischen 1. und 3. März 2024, mit einer Motorsäge unrechtmäßig einen Baum gefällt.
Was die Geschichte so besonders macht, ist weniger die Tat, als der Ort: Denn der Baum stand auf dem "wohl bekanntesten Kreisverkehr Deutschlands", wie es der Tourismusverband Ostbayern ausdrückt.
Unbekannte fällen Linde auf Eberhofer-Kreisel - "das ist unglaublich"
Der Kreisverkehr in Fronthausen im Landkreis Dingolfing-Landau spielt eine entscheidende Rolle in den Krimi-Komödien rund um den niederbayerischen Provinzpolizisten Franz Eberhofer. Der strafversetzte ehemalige Kripo-Beamte dreht dort in den mittlerweile neun Kino- und Fernsehfilmen der "Eberhoferkrimis" regelmäßig seine Runden. Die Filme beruhen auf der gleichnamigen Romanreihe von Rita Falk.
Fans machen sich deshalb regelmäßig nach Fronthausen auf, wo viele Szenen aus dem fiktiven "Niederkaltenkirchen" gedreht wurden. Am sogenannten Eberhofer Kreisel steht deshalb seit 2018 auch ein Denkmal für den Ermittler. Und eben bis vor kurzen die rund fünf Meter hohe Linde. "Das ist unglaublich. Dieser Baum hat niemandem etwas getan", sagte der Frontenhausener Bürgermeister Franz Gassner (CSU) der Mediengruppe Bayern. "Er hat nur Schatten gespendet, und das seit vielen, vielen Jahren."
Nach Angaben des Kommunalpolitikers hatte die Linde einen Durchmesser von etwa 25 Zentimetern. Natürlich könne man wieder einen neuen Baum pflanzen. "Aber das dauert doch ewig, bis der wieder so groß und schön ist!" Laut Polizei beläuft sich der Sachschaden auf etwa 8000 Euro, doch schwerer wiegt für den Ort der immaterielle Verlust. Die Beamten ermitteln - und bitten dabei auch um Hinweise und Hilfe unter der Telefonnummer unter 08731/31440. rowa/mit dpa