Ein 14-Jähriger entdeckte in Niederbayern ein verlassenes Rehkitz und nahm es kurzerhand mit in die Schule. Wie der Jugendliche das Tier von einer Haltestelle in Fürstenstein ins über 20 Kilometer entfernte Passau brachte, sei unklar, äußerte ein Polizeisprecher. Es wird jedoch vermutet, dass er das Rehkitz einfach im Bus mitnahm.

In der Schule wurden Lehrkräfte auf die ungewöhnliche Begleitung aufmerksam und verständigten die Polizei. Diese kontaktierte nach eigenen Angaben den Bund Naturschutz. Ein Experte aus dessen Reihen kam daraufhin zur Schule und nahm das Tier in Obhut. Der zuständige Jagdpächter konnte die Mutter des Rehkitzes nicht finden.

14-Jähriger nimmt Rehkitz einfach mit - Polizei prüft strafrechtliche Konsequenzen

Die Polizei prüfte unterdessen, inwieweit der Vorfall vom 15. Mai für den Jugendlichen strafrechtliche Konsequenzen haben könnte. Zwar sei das Tierwohl "zu keiner Zeit gefährdet" gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Geprüft werde jedoch, ob die Mitnahme beispielsweise unter Jagdwilderei falle.

Jagdverbände warnen ausdrücklich davor, gefundene Rehkitze zu berühren. Oft kommen die Muttertiere nur zum Säugen und beobachten den Nachwuchs ansonsten aus sicherer Entfernung. Berührt man das Rehkitz, könnte die Mutter es wegen des menschlichen Geruchs verstoßen. Stattdessen sollten die Finder Jäger oder Förster benachrichtigen. Sollte das Tier tatsächlich verwaist sein, sei ein reizarmer Transport an einen ruhigen Ort wichtig - bevor das Tier an eine geeignete Aufzuchtstation übergeben werden kann.