Mysteriöser Lichtstreifen am Nachthimmel: Was hat es damit auf sich?
Autor: Agentur dpa, Redaktion
Bayern, Dienstag, 26. August 2025
Was war denn das? Ein auffälliger Streifen Licht war in der Nacht am Himmel zu sehen und sorgte für Aufsehen und viele Spekulationen. Jetzt ist klar, was dahinter steckt.
Ein ungewöhnlicher Lichtstreifen am nächtlichen Himmel hat für Aufregung gesorgt - und sich als Treibstoff einer chinesischen Rakete herausgestellt. "Wir wissen definitiv, dass dieser Lichtstreifen von einer Long March 8 Rakete ausgelöst wurde", sagte Hansjürgen Köhler von der UFO-Meldestelle Cenap.
Der Streifen entstand, nachdem die am Montagabend (25. August 2025) Mitteleuropäischer Zeit gestartete Rakete nach einer ersten Erdumrundung die zweite Treibstoffstufe gezündet hatte, wie Köhler erklärte: Die ausgestoßenen Treibstofftropfen seien bei den extremen Minusgraden im All sofort gefroren und die Kristalle dann von der Sonne angestrahlt und reflektiert worden. Das Phänomen sei in der Nacht zum Dienstag unter anderem über Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen sowie etwa auch über der Schweiz und Österreich zu beobachten gewesen.
Solche Lichtstreifen keine Seltenheit
Köhlers Worten zufolge sind solche durch Raketen verursachte Lichtstreifen über Deutschland häufiger zu sehen. "Ein solches Ablassen von Treibstoff ist nicht ungewöhnlich", sagte auch ein Experte der europäischen Raumfahrtorganisation Esa. Die Reflexion des Sonnenlichts habe das Band mit den winzigen gefrorenen Kristallen als Streifen am Nachthimmel erscheinen lassen. Die chinesische staatliche Nachrichtenagentur Xinhua hatte berichtet, mit der Trägerrakete erfolgreich mehrere Satelliten ins All befördert zu haben.
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Zuerst hatte Cenap - das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene - auch an Satelliten des Satelliten-Kommunikationsdienstes Starlink als Ursache gedacht. Denn zeitgleich seien neue Starlink-Satelliten ins All gebracht worden, die dann hintereinander liegende Lichtpunkte erzeugen - aber eben keine Lichtstreifen wie in diesem Fall. "Die Fotos, die wir von dem Lichtstreifen erhielten, passten nicht zu solchen Lichtpunkten", sagte Köhler. Schnell sei daher klar gewesen, dass die chinesische Trägerrakete das Phänomen verursacht habe.