Miesbach: Bäcker aus Bayern präsentiert Currywurst-Krapfen - "Wer so was isst, frisst auch kleine Kinder"
Autor: Strahinja Bućan
Miesbach, Dienstag, 31. Januar 2023
Der Miesbacher Bäcker Florian Perkmann überrascht seine Kundinnen und Kunden gerne mit eigenwilligen Kreationen. Vor einigen Jahren verkaufte er in seiner Bäckerei den Leberkäs-Krapfen. Nun legt er nach - und das mit einer wirklich exotischen Krapfen-Kombination.
"Man muss immer ein bisschen anders sein, als die anderen. Das macht die Sache aus." Und anders ist das Angebot von Bäcker Florian Perkmann wirklich. 2019 versetzte er mit einem eigenwilligen Krapfen nicht nur Bayern in helle Aufregung. Er schnitt das süße Schmalzgebäck auf, packte eine Scheibe Leberkäse rein und garniert es mit süßem Senf.
Nun holte der 46-jährige Bäckermeister aus dem oberbayerischen Miesbach zu einem zweiten Streich aus. "Schweinswürstel mit rohen Zwiebeln und einer speziellen Bosna-Soße, umrandet von unserem herrlichen Krapfen mit Johanisbeer-Himbeer-Füllung" - und der Bosna-Krapfen war auf der Welt. Für alle, denen das exotisch vorkommt: Bosna ist eine Art Salzburger Hot-Dog oder Currywurst. Eine besondere Grillwurst wird traditionell in einem länglichen Brot mit rohen Zwiebeln und scharfer Soße serviert und als Snack gegessen. Der Name kommt wohl daher, dass in Österreich scharfes Essen mit Bosnien assoziiert wurde - und auch die Bosna ist in der Regel recht pikant.
Schweinswürstel und pikante Soße - Bosna-Krapfen schmeckt nicht jedem
"Ich fahre oft nach Salzburg und esse dort gern die Bosna-Würste. Dann kam mir der Gedanke, ob man das nicht im Krapfen umsetzen könnte", erläutert Perkmann gegenüber der Nachrichtenagentur News5 die Geschichte hinter dem Bosna-Krapfen. Der gemeine Bayer selbst könne mit dem Begriff Bosna jedoch nicht viel anfangen. Deshalb war in den Medien im Vorfeld oft von einem "Currywurst-Krapfen" die Rede.
Wie kommt der Bosna-Krapfen aber an? "Taugt mir, will ich immer wieder probieren", sagt ein Kunde der Bäckerei, während er genüsslich in den pikanten Bosna-Krapfen beißt. Bei Leberkäs-Krapfen war das Echo sehr gespalten. Einige Kunden nahmen die gewagte Kreation an und ihnen schmeckte es, andere wiederum schüttelten ungläubig den Kopf. Auf Facebook gab es sogar sehr negative und teils grenzwertige Kommentare. "PFUI TEUFEL ! WIE KÖNNT IHR NUR SO EINE SCHEISSE FRESSEN !", schrieb beispielsweise ein User damals.
Tatsächlich gibt es auch diesmal wieder entsetzte Kommentare. "Pfui, wie aus dem Schweinetrog", heißt es da, oder: "Wer so was isst, frisst auch kleine Kinder". Florian Perkmann steht über solcher harten und Kritik. "Die, denen es schmeckt, die kaufen ihn. Die, die es halt nicht wollen, ja mei - man kann es ja nie allen recht machen. Wenn ich heute ein Brot back, dann weiß ich auch nicht, ob es morgen allen schmeckt."
Den Bosna-Krapfen kann man übrigens die ganze Faschingszeit über noch bis mindestens 20. Februar probieren. Sollte er aber gut von der Kundschaft angenommen werden, schließt Florian Perkmann eine Verlängerung nicht aus.