Erster Schultag in Bayern: So sehen die Corona-Regeln aus
Autor: Redaktion
München, Montag, 31. August 2020
Welche Corona-Regeln gelten künftig an bayerischen Schulen? Vor Beginn des neuen Schuljahres hat sich Ministerpräsident Markus Söder mit Vertretern von Eltern-, Schüler- und Lehrerverbänden getroffen, um darüber zu diskutieren, wie trotz Pandemie regulärer Unterricht stattfinden kann. So sieht der Plan für Bayerns Schulen aus.
Welche Corona-Regeln gelten künftig an bayerischen Schulen? Vor Beginn des neuen Schuljahres hat sich Ministerpräsident Markus Söder mit Vertretern von Eltern-, Schüler- und Lehrerverbänden getroffen, um darüber zu diskutieren, wie trotz Pandemie regulärer Unterricht stattfinden kann. So sieht der Plan für Bayerns Schulen aus.
Update vom 01.09.2020: Maskenpflicht, gestaffelter Unterricht und mehr Lehrer: Das ist der Plan für Bayerns Schulen
Schulbetrieb in Bayern: Welche Maßnahmen gelten während der Corona-Pandemie zum Schulstart? Zu entsprechenden Hygieneauflagen für das neue Schuljahr hat sich bereits am Dienstag (01.09.2020) das bayerische Kabinett beraten. Der Diskussion ging allerdings ein Treffen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) mit Lehrern, Schülern und Eltern am Montag (31.08.2020) in München voraus, um über zentrale Fragen zum Unterricht während der Pandemie zu sprechen.
Das Ergebnis verkündeten anschließend Söder und Kultusminister Michael Piazolo gemeinsam bei einer Pressekonferenz. Als Vertreter der Schulfamilie waren bei dem Termin außerdem Joshua Grasmüller vom Landesschülerrat, Walburga Krefting vom Berufsverband der Lehrer und Pädagogen und Andreas Fischer vom Bayerischen Schulleitungsverband dabei.
Corona-Plan für bayerische Schulen: Das ändert sich im neuen Schuljahr
Der Konsens bei allen Beteiligten war, den regulären Präsenzunterricht so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Die Gesundheit der Schüler und Lehrkräfte stehe außerdem an oberster Stelle. Um diese beiden Ziele umzusetzen wurden folgenden Maßnahmen besprochen:
- Befristete Maskenpflicht im Unterricht: In den ersten zwei Wochen nach Schulbeginn, also insgesamt neun Schultage lang, müssen die Schüler auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ausgenommen davon sind Grundschüler. Damit soll eine Art "Sicherheitspuffer" geschaffen werden. Danach gilt die Maskenpflicht nur noch im Schulgebäude und überall, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Die Maskenpflicht gilt darüber hinaus an Schulen in Regionen, wo das Infektionsgeschehen bei über 35 Fällen pro 100.000 Einwohnern liegt, sowie Schulen, die freiwillig beschließen, die Pflicht beizubehalten.
- Gestaffelter Unterricht und Schulschließungen: Steigt in einer Region die Zahl der Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner über 50, werden die Jahrgänge wieder gestaffelt unterrichtet. Die Schüler wechseln also zwischen Unterricht in der Schule und Unterricht von Daheim. Für den Präsenzunterricht gilt dann die generelle Maskenpflicht - auch in der Grundschule. Die komplette Schließung einzelner Schulen sei nur der letztmögliche Weg, es soll individuell und in Absprache mit dem Gesundheitsamt darüber entschieden werden. Liegt ein konkreter Infektionsfall vor, kann es jedoch vorkommen, dass eine komplette Klasse unter Quarantäne gestellt wird.
- Distanzunterricht: Für den Unterricht von zu Hause wurden bayernweite Standards festgelegt. Der Distanzunterricht wurde außerdem als Unterrichtsform in die Bayerische Schulordnung aufgenommen, um zum Beispiel auch Leistungsnachweise im Unterricht zu Hause möglich zu machen. Zudem soll die Digitalisierung an Schulen weiter vorangetrieben werden: Für das neue Schuljahr werden mehr Laptops und Notebooks für Lehrer und Schüler zur Verfügung gestellt.
- Reihentestung: Eine Reihentestung der Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter vor Schulbeginn läuft bereits. Die Teilnahme an den Tests ist freiwillig, laut Piazolo wird das Angebot bisher jedoch gut angenommen. Bereits über 50 Prozent der bayerischen Lehrkräfte haben sich zu einem Test bereiterklärt.
- Zusätzliche Lehrkräfte: Es wurden etwa 800 sogenannte "Team-Lehrer" eingestellt. Diese unterstützen zum Beispiel Lehrer, die zur Risikogruppe gehören und keinen Präsenzunterricht abhalten können.
- Weitere Maßnahmen: Die Klassenzimmer sollen regelmäßig gelüftet werden. Begegnungen unter den Schülern in den Pausen und auf dem Weg zur Schule sollen minimiert werden. Dazu werden beispielsweise die Pausenzeiten gestaffelt und die Kommunen sollen mehr Schulbusse zur Verfügung stellen. Der Freistaat übernimmt die finanzielle Förderung für diese sogenannten "Verstärkerbusse".
Grundsätzlich sollen die Maßnahmen individuell an das Infektionsgeschehen und an die jeweiligen Möglichkeiten der einzelnen Schulen angepasst werden. Zudem soll es den Schulen möglich sein, flexibel auf die Veränderungen der lokalen Infektionszahlen zu reagieren und die Maßnahmen dementsprechend anzupassen.
Das bayerische Kabinett hat am 1. September die Vorlage des Bildungsgipfels angenommen und offiziell beschlossen.