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Leiche von getötetem Bauern entdeckt


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, Mittwoch, 11. März 2009

Die bayerische Polizei wartet mit Spannung auf die Obduktion einer aus der Donau geborgenen Leiche. Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem Toten um einen vor acht Jahren von seiner eigenen Familie umgebrachten und seitdem verschwundenen Landwirt aus Neuburg a.d. Donau.


„Die Obduktion soll im Laufe des Tages in München erfolgen“, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Mittwoch in Ingolstadt.
Der Totschlag an dem Bauern hatte 2001 bundesweit Aufsehen erregt. Der Verlobte einer der beiden Töchter des Opfers hatte zunächst ausgesagt, die Leiche des Mannes zerstückelt und an die Hofhunde verfüttert zu haben. Später widerrief er sein Geständnis. Im Prozess schwiegen alle vier Angeklagten, neben dem Verlobten die Ehefrau und die beiden Töchter des Getöteten. Das Landgericht Ingolstadt verurteilte die Frau und den Verlobten 2005 wegen Totschlags zu je achteinhalb Jahren Haft. Auch die Töchter mussten ins Gefängnis.

„Kommissar Zufall“ fand die Leiche
Am Dienstag waren bei Vermessungsarbeiten in Bergheim zwei Autos aus der Donau „gefischt“ worden. In einem der Fahrzeuge - es gehörte dem Landwirt - lag ein Toter. Möglicherweise half so „Kommissar Zufall“, die Leiche des Mannes acht Jahre nach dem Verbrechen doch noch zu finden. Die grausige Version vom Zerstückeln und Verfüttern des Haustyrannen wäre damit aus der Welt.
Schon im Prozess hatte es das Gericht für möglich gehalten, dass die Leiche des im Treppenhaus des Anwesens erschlagenen Landwirts in dessen Auto im Fluss versenkt worden sein könnte. Die Richter hielten aber auch für möglich, dass der womöglich im Keller zerteilte Tote an die Hunde oder an Schweine verfüttert wurde. Der trunksüchtige und herrische Landwirt hatte sich jahrelang an seinen Töchtern vergangen. dpa