Kreisvorsitzende der Bayernpartei will Grünen-Chef Habeck die Einreise nach Bayern verbieten
Autor: Redaktion
Peißenberg, Dienstag, 28. Mai 2019
Regina Schropp, stellvertretende Generalsekretärin und Kreisvorsitzende der Bayernpartei, will die Einreise von Grünen-Chef Robert Habeck in den Freistaat verhindern. Denn sie hält Habeck für "bayernfeindlich".
Es klingt absurd, doch Regina Schropp meint es bitterernst: Die stellvertretende Generalsekretärin der Bayernpartei und Kreisvorsitzende will Robert Habeck die Einreise nach Bayern verbieten lassen.
Bayernpartei-Vorsitzende will Einreise von Habeck verhindern
Der Bundesvorsitzende der Grünen - jüngst beflügelt von sagenhaften Ergebnissen bei der Europawahl - soll in knapp einem Monat bei einem politischen Abend anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Marktgemeinde Peißenberg (Oberbayern, Landkreis Weilheim-Schongau) als Gastredner sprechen. Geht es nach der Bayernpartei-Politikerin Schropp, wird daraus nichts. Die 46-Jährige will Habeck nicht nach Bayern einreisen lassen. Einen entsprechenden Antrag reichte Schropp im Vorfeld der kommenden Kreisauschuss-Sitzung am 3. Juni ein und veröffentlichte diesen auch auf ihrer Facebookseite.
Schropp hält Habeck für "bayernfeindlich"
Zur Begründung heißt es in dem Antrag: Habeck habe sich öffentlich wiederholt bayernfeindlich geäußert, etwa mit dem Satz ihm (Habeck) sei ein Ägypter aus Kairo lieber als ein Bayer von der Alm. Auch habe der Grünen-Chef die Bayern im Landtagswahlkampf 2018 als "Undemokraten" bezeichnet. All das zusammen rechtfertige aus ihrer Sicht ein Einreiseverbot in den Freistaat.
Habecks Büro hält Einreiseverbot-Antrag für einen Witz - dann reagiert Habeck
Sollte ihr Antrag abgelehnt werden, plant Schropp eine Gegenveranstaltung in Peißenberg, sagte die Bayernpartei-Politikerin gegenüber merkur.de. Laut dem Bericht sei der Antrag zwischenzeitlich auch im Berliner Büro des Grünen-Chefs angekommen. Dort sei das Schreiben jedoch zunächst als Witz eingestuft worden.
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Nachdem klar wurde, dass der Antrag durchaus ernst gemeint war, habe sich auch Habeck selbst geäußert: "Ich habe Bayern als sehr weltoffen und gastfreundlich erlebt. Einreiseverbote passen also gar nicht zu dem Bayern, das ich kennen- und schätzen gelernt habe." ak