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Kreis Traunstein: Sohn soll Mutter als Geisel genommen haben - Schusswaffengebrauch


Autor: Agentur dpa, Nadine Wüste

Grassau, Dienstag, 10. Dezember 2024

In Bayern wurde ein 35-jähriger Mann erschossen, nachdem er Polizeibeamte mit einem Messer angegriffen haben soll. Zuvor hatte er selbst den Notruf gewählt, da er seine Mutter als Geisel genommen hatte.


Nach einem Polizeieinsatz in Oberbayern ist ein mutmaßlicher Messerangreifer durch einen Schuss getötet worden. Nun gilt es, die Hintergründe der Tat und die Motivation des Mannes zu untersuchen, so ein Polizeisprecher am Morgen danach.

Der 35-Jährige war der Polizei bereits wegen Gewalt bekannt. Weitere Details wurden nicht genannt. Der 35-Jährige hatte laut Polizeiangaben am Montagabend (9. Dezember 2024) den Notruf gewählt und behauptet, seine Mutter als Geisel genommen zu haben.

Streifenwagenbesatzung umstellt Haus: Schreie zu hören

Am Telefon war lautes Geschrei im Hintergrund zu hören, erklärte der Polizeisprecher. Deswegen musste von einer tatsächlichen Geiselnahme ausgegangen werden. Daraufhin umstellten mehrere Streifenwagenbesatzungen das Haus in Grassau im Landkreis Traunstein.

Als die Beamten klingelten, öffnete der Mann die Tür und griff laut Polizei die Einsatzkräfte mit einem Messer an, woraufhin es zum Schusswaffengebrauch kam. Der 35-Jährige wurde in den Oberkörper getroffen und verstarb trotz sofortiger Hilfe noch am Ort. Seine Mutter und die Polizisten blieben unverletzt.

Wie bei Fällen üblich, in denen Polizisten schießen, übernahmen das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Traunstein die Ermittlungen. Tödliche Polizeischüsse sind in Deutschland selten.

Polizeieinsätze mit Todesfolge: Ein- bis zweimal im Monat

Durchschnittlich kommt es ein- bis zweimal im Monat zu solchen Einsätzen mit Todesfolge. In Bayern starben bis Anfang November vier Menschen durch Polizeischüsse laut Innenministerium. In vier weiteren Fällen wurden Personen durch Polizeikugeln verletzt.

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