In einer folgenden Instagram-Story spricht Pferrer über ihre Gefühle während des Fotoshootings: "Also ich muss ehrlich sagen, ich hatte noch keinen Ort wo ich so Angst hatte, wie an diesem Pool. Es geht dort einfach direkt runter", erzählt sie darin. Ihre Community machte sie bereits des mehrfachen auf die Gefahr an diesem Ort aufmerksam.
Der verantwortliche "Nationalpark Berchtesgaden" wurde auf den Post und die damit einhergehende Kritik schnell aufmerksam. Als Reaktion teilten sie auf ihrer Instagram-Seite ebenfalls ein Bild von dem Wasserfall. Darauf zu sehen ist außerdem ein roter Schriftzug: "Ja spinnt's ihr?"
Nationalpark reagiert - und hofft auf weniger Influencer
"Der Wasserfall am Königssee ist dem Überfall durch Influencer zum Opfer gefallen. Das früher ruhige und abgelegene Naturparadies leidet. Viele Einheimische gehen wegen der Massen gar nicht mehr hin. Die Gumpen werden im Netz getaggt, gepostet, geliked, am besten gleich live", heißt es von Seiten des Nationalparks.
Vor allem Besucher sollen sensibilisiert und sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Zum einen geht es um den persönlichen Schutz, gleichzeitig auch um den Schutz der Natur. Diese werde im Naturpark "immer mehr zerstört", so der Nationalpark. Dazu zählen eine zertretende Ufervegetation, "Berge von Müll", sowie hinterlassene Billig-Zelte und Schlafsäcke. Auch "illegale Lagerfeuer" werden aufgelistet, heißt es weiter.
Abschließend richten die Verantwortlichen des Nationalparks noch einige Worte "an alle Influencer." Mit ihrer großen Reichweite und dem Einfluss auf viele Menschen werden "durch solche Postings die Natur zerstört", prangern die Verantwortlichen an: Um die Tiere und die Pflanzenwelt zu schützen, sei "Campieren, Lagerfeuer, Müll, Drohnenflüge" im Nationalpark verboten.
Verantwortungsvoller Umgang mit der Natur gefordert
Zudem wird zu einem verantwortungsvollen Umgang zu Mitmenschen und Natur appelliert. Alte Posts sollen gelöscht, keine neuen mehr ins Netz gestellt werden. Auch auf Wegbeschreibungen und Hashtags ("#stopgeotagging #protectnature") solle verzichtet werden.
Yvonne Pferrer hat mittlerweile auf die Kritik reagiert und den Text zu ihrem Foto angepasst. Laut ihrer Aussage gab es nach ihrem Besuch dort eine Einladung des Nationalparks zu einem offenen Gespräch. Dort wurde sie auf die Gefahren und negativen Auswirkungen auf die Natur aufmerksam gemacht. Um Besucher und die Natur zu schützen, möchte der Nationalpark nicht, "dass noch mehr Menschen hierherkommen!"
Foto: Lino Mirgeler/dpa
Screenshot: Instagram/yvonnepferrer
tu/kyw