Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat vor den Folgen einer weiteren Ausbreitung von Raubtieren in Deutschland gewarnt. Die Verbreitung von Wölfen und Bären muss gestoppt werden, um die Bevölkerung im Allgemeinen und den Tourismus im Speziellen zu schützen.
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) befürchtet Konsequenzen für Freilandtierhaltung und Tourismus, wenn eine weitere Ausbreitung von Raubtieren wie Bär und Wolf in Deutschland nicht gestoppt wird.
In der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) vom Donnerstag (5. Oktober 2023) erklärt der bayerische Vize-Ministerpräsident: "Bären haben wie auch Wölfe keine natürlichen Feinde in Deutschland und breiten sich deshalb immer mehr aus. Die Konflikte bis hin zu menschlichen Todesfällen nehmen logischerweise immer mehr zu." Das sei nicht den Tieren anzulasten, sondern schuld einer unvernünftigen Politik, so Aiwanger.
Aiwanger-Forderung: Ausbreitung von Wölfen und Bären muss gestoppt werden
Wölfe töten allein in Deutschland jedes Jahr Hunderte Nutztiere wie Schafe oder Rinder. Der Abschuss der Raubtiere ist bislang nur unter strengen Auflagen möglich. Nachgewiesene Angriffe auf Menschen hat es in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Im Frühjahr hatte ein Bär in Norditalien einen Jogger getötet. In Deutschland sollen vereinzelt Schafe von Bären gerissen worden sein.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger warnte in der NOZ: "Gerade der Bär breitet sich aufgrund der Überpopulation in Regionen wie dem Trentino auch zunehmend nach Bayern aus, und wir werden zeitnah erleben, dass Wanderer als Tourismusgäste in Bergregionen ausbleiben."
Bislang sei noch wenig bekannt zum Verhaltensmuster der Bären in Oberbayern. "Wenn allerdings zu erwarten ist, dass eine direkte Gefahr für Menschen ausgeht, dann muss der Bär auch entnommen werden", sagte Aiwanger.
"500 Tiere pro Jahr erlegen"
Der Politiker forderte, den "günstigen Erhaltungszustand" beim Wolf anzuerkennen und eine Bejagung zu erlauben, es gebe mittlerweile etwa 2000 Wölfe in Deutschland. "Bei einer jährlichen Zuwachsrate von 30 Prozent und mehr müssten 500 Tiere pro Jahr erlegt werden, damit sich der Bestand nicht weiter ausbreitet und letztendlich gezwungen ist, in Dörfer oder Städte vorzudringen", rechnete Aiwanger vor. Ansonsten seien Freilandtierhaltung und der Tourismus in Oberbayern und im Allgäu massiv gefährdet.
Im Wolfsjahr 2021/2022 (1. Mai bis 30. April) ist die Zahl der Wolfsrudel bundesweit auf 161 gestiegen (Vorjahr 158). Das geht aus Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf hervor. Neue Zahlen für das Monitoring-Jahr 2022/2023 lägen noch nicht vor.